Ex-Mann spricht über Gewalt, Lügen und Kidnapper

Am elften Verhandlungstag vor dem Hamburger Landgericht steht erneut Stephan Hensel im Mittelpunkt. Der Ex-Mann von Christina Block soll weitere Fragen zur Entführung der gemeinsamen Kinder in der Silvesternacht 2023/24 beantworten.

Aussage zu Gewaltvorwürfen und Kindesentzug

Bereits am 3. September hatte Hensel ausgesagt, die Kinder hätten bei der Mutter häusliche Gewalt erlebt. Christina Block bestreitet die Vorwürfe und wirft dem Vater Manipulation vor. Seit Jahren streiten beide Parteien um das Sorgerecht.

Im August 2021 hatte Hensel die Kinder nach einem Besuch nicht zur Mutter zurückgebracht. Ein Gericht sprach Block später das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu, konnte es in Dänemark jedoch nicht durchsetzen.

Rückholaktion mit Sicherheitsfirma

In der Silvesternacht 2023/24 sollen Mitarbeiter einer israelischen Sicherheitsfirma die Kinder gewaltsam aus Dänemark nach Deutschland gebracht haben. Christina Block soll die Aktion beauftragt haben – was sie bestreitet. Die Kinder mussten kurz darauf per Gerichtsbeschluss zurückkehren.

Vater als Nebenkläger und Zeuge

Stephan Hensel, der bei der Entführung verletzt wurde, tritt als Nebenkläger auf. Bilder dänischer Behörden dokumentieren seine Verletzungen. Am Montag soll er auch über die psychischen Folgen für die Kinder aussagen – unter Begleitung einer psychiatrischen Sachverständigen.

Ein mutmaßlicher Entführer mit Wohnsitz in Israel soll laut Medienberichten zu einer Aussage bereit sein. Ein weiterer Angeklagter, der derzeit in Untersuchungshaft sitzt, hat bereits umfassende Angaben zur Rückholaktion gemacht.

Ermittlungen gegen Ex-BND-Chef Hanning

Neben dem Prozess laufen Ermittlungen gegen den früheren BND-Präsidenten August Hanning und einen pensionierten LKA-Beamten aus Hamburg. Sie sollen an einem gescheiterten Entführungsversuch im Jahr 2022 beteiligt gewesen sein. Der Auftrag soll über 100.000 Euro gekostet haben. Hanning weist die Vorwürfe zurück.

Pädophilie-Vorwürfe als Druckmittel?

Laut Hensel wurden zudem falsche Pädophilie-Vorwürfe gegen ihn erhoben. Block hatte diese in ihrer Aussage bereits erwähnt – sie habe sie von der israelischen Sicherheitsfirma erhalten, die sie ursprünglich zur IT-Sicherung engagiert hatte. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun auch wegen falscher Verdächtigung.

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Foto: Bloomicon / Shutterstock.com

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