01. September 2021 – Linda Shllaku (deaktiviert)

Pilotprojekt

Fokus auf Klima- und Baumschutz beim Umbau der Esplanade

Bei dem Umbau der Esplanade wird auf Klima- und Baumschutz gesetzt. Es werden "multicodierte Baumstandorte" umgesetzt, welche nicht nur Wasser in den Boden ablaufen lassen, sondern auch das Leben der Bäume verlängert.

Umbau der Esplanade
Foto: Radio Hamburg

In einem Pilotprojekt startet der Umbau der Esplanade in Hamburg, um so den Baum- und Klimaschutz bei der Infrastruktur-Erneuerung mitzudenken.

Der Landesbetrieb erneuert bis Ende Oktober Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) und die sanierungsbedürftige Esplanade, den Dammtordamm und auch Teile des Stephansplatzes. Die Esplanade bekommt in beide Richtungen, und auch der Dammtordamm auf der westlichen Seite, 2,25 Meter bis 2,50 Meter breite Radfahrstreifen. Auch die Gehwegflächen werden direkt mit saniert. Verkehr- und Mobilitätswende (BV) und der Klima- und Baumschutz werden bei dem Projekt mitgedacht und umgesetzt.

„Multicodierte Baumstandorte“

Durch ein neuartiges Belüftungs- und Bewässerungssystem werden die Bäume für die kommenden Jahrzehnte gestärkt, dafür soll auch ein neuartiges Belüftungs- und Bewässerungssystem sorgen.

Das Verfahren wurde vom LSBG erarbeitet und bereits am Borgweg und in der Loogestraße erprobt. Die Flächen erfüllen nämlich gleich mehrere Funktionen. Sie schützen die Baumwurzeln vor Belastungen, Vergrößern den Lebensraum der Bäume und ermöglichen eine Aufnahme von Regenwasser bei einer gleichzeitigen Abgabe in den Untergrund. Gleichzeitig dienen sie auch als Parkfläche für Autos. Die Lebensdauer der Bäume verlängert sich dabei um 15-20 Jahre.

Die Pressestelle des Senats beschreibt die Maßnahmen, um die „belebten Bodenzonen“ herzustellen wie folgt:

  • Die Flächen werden entsiegelt, Betonpflaster wird entfernt.
  • Durch die Tiefenbelüftung mittels einer Lanze wird Druckluft mit bis zu 12 bar in den Boden gegeben, dadurch reißt der Boden auf. In die Risse werden Wurmkompost, Perlite, biologisch aktivierte Pflanzenkohle und Pilzsporen gegeben. Dadurch werden die Voraussetzungen zum Versickern von Oberflächenwasser geschaffen.
  • Die Baumstandorte erhalten dadurch zusätzlichen Wurzelraum unter den späteren Parkplätzen.
  • Die Parkstände werden mit offenporigen Materialien neu aufgebaut.
  • Es werden Tragschichten mit möglichst viel Luftanteil geschaffen, damit Regenwasser bei Starkregen zwischengespeichert werden kann.
  • Es werden mit Splitt gefüllte Gittersteine aus recyceltem Kunststoff verwendet, die dreimal weniger C02 als Betonstein bei der Herstellung erzeugen.
  • Zusätzliche Bodenlüfter werden eingelassen, um auch bei hohen Regengaben den Boden mit Sauerstoff versorgen zu können.

Künftig soll das Verfahren dann eingesetzt werden, um Bäume im Bestand zu schützen.

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