11. November 2025 – Chiara-Lee Haartje
Eine 63-jährige Frau wird in Hamburg mutmaßlich wegen ihrer Reinigung eines Stolpersteins von einem 71- jährigen Mann angegriffen. Der Verdächtige soll antisemitische Äußerungen gemacht haben. Der Staatsschutz ermittelt in dem Vorfall.
Am Sonntagnachmittag kam es im Hamburger Stadtteil Eidelstedt zu einem mutmaßlich antisemitischen Vorfall: Eine 63-jährige Frau, die einen Stolperstein gereinigt hatte, soll von einem 71-jährigen Mann geschlagen und gewürgt worden sein. Der Verdächtige äußerte sich während des Vorfalls laut Polizei antisemitisch und entriss der Frau zudem das Handy, mit dem sie das Geschehen filmte.
Staatsschutz ermittelt
Die Polizei nahm umgehend die Personalien des Verdächtigen auf, als sie die Auseinandersetzung bemerkte. Die Frau erlitt leichte Verletzungen, die später von einem Rettungsdienst behandelt wurden. Der Staatsschutz des Landeskriminalamts hat die Ermittlungen übernommen, um die genauen Hintergründe des Vorfalls zu klären.
Gedenkakt an die Pogromnacht als Auslöser
Laut Polizei hatte die Frau im Rahmen des Gedenkens an die Pogromnacht am 9. November 1938 den Stolperstein gereinigt. An diesem Tag fanden landesweit die verheerenden Pogrome gegen Jüdinnen und Juden statt, bei denen Synagogen verbrannten, Geschäfte zerstört wurden und viele Menschen misshandelt oder getötet wurden.
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Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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