16. Februar 2022 – Stefan Angele
Abschaffung fast aller Coronamaßnahmen
Freedom Day: Deutschland lockert sich zum 20. März
Foto: Bihlmayer Fotografie / Shutterstock.com
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat weitreichende Öffnungsschritte in der Corona-Pandemie angekündigt. "Wir können zuversichtlicher nach vorne schauen, als wir das in den letzten Wochen konnten", sagte Scholz am Mittwoch (16.02.) in Berlin nach Beratungen von Bund und Ländern. Er sprach von einem "ganz besonderen Tag" in der Pandemie. Deutschland sei im Vergleich zu Nachbarländern besser durch die Omikron-Welle gekommen. Der Scheitelpunkt sei mittlerweile wohl erreicht. "Es geht ja vielen Bürgerinnen und Bürgern so wie mir: Irgendwie haben wir nach all diesen langen zwei Jahren auch mal verdient, dass es irgendwie wieder besser wird. Es sieht ein bisschen danach aus, dass wir genau das auch vor uns haben", so der Kanzler.
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Pandemie noch nicht vorbei - Freedom Day am 20. März
Mit den Maßnahmen von Bund und Ländern sei erreicht worden, dass Gesundheit und Leben geschützt worden seien und ein Lockdown verhindert werden konnte. Die Pandemie sei aber noch nicht vorbei, sagte der Kanzler. Man dürfe bei allem Optimismus nicht unvorsichtig werden. Ab dem 20. März soll nach dem Willen von Bund und Ländern dennoch ein Großteil der Corona-Beschränkungen entfallen. Das erklärte Scholz. Schutzmaßnahmen wie Maskentragen und Abstandhalten sollten aber erhalten bleiben.
2G-Zugangsbeschränkungen sollen fallen
Die in der Corona-Krise eingeführten 2G-Zugangsbeschränkungen und Kontrollen beim Einkaufen sollen enden. Das sagte die Co-Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, die Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD), am Mittwoch (16.02.) in Berlin nach Beratungen von Bund und Ländern.
Wieder mehr Zuschauer bei Großevents
Bereits ab dem 4. März dürfen in Stadien und Hallen der Republik deutlich mehr Fans als zuletzt. Der Beschluss sieht überregionale Großveranstaltungen im Freien mit bis zu 25.000 Zuschauerinnen und Zuschauern bei einer Auslastung von maximal 75 Prozent der Gesamtkapazität vor. In Hallen dürfen maximal 6.000 Zuschauer bei höchstens 60 Prozent Auslastung eingelassen werden. Der bislang letzte Spieltag der Fußball-Bundesliga mit vollen Stadien wurde vom 6. bis zum 8. März 2020 gespielt. Eine der ersten großen Sportveranstaltungen vor womöglich vollen Rängen ist das Testspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am 26. März in Sinsheim gegen Israel. Die Fußball-Bundesliga pausiert Ende März für die Länderspiele.
Diese weiteren Lockerungen kommen
- Fußballspiele und andere Großveranstaltungen sollen ab dem 4. März mit deutlich mehr Zuschauern stattfinden können als bisher erlaubt.
- Ab dem 4. März sollen die Gastronomie und Hotellerie wieder jedem offenstehen. Ungeimpfte müssen aber einen tagesaktuellen Schnelltest nachweisen.
- Die in der Corona-Krise eingeführten Beschränkungen für private Treffen sollen in einem ersten Schritt für Geimpfte und Genesene wegfallen. Künftig dürfen sich wieder beliebig viele von ihnen treffen.
- Ab dem 4. März sollen Genesene und Geimpfte mit einem tagesaktuellen Test wieder Clubs und Diskotheken besuchen können (2G plus). Bei einer dritten Impfung entfällt die Testpflicht.
- Arbeitgeber sollen ab dem 20. März nicht mehr verpflichtet sein, ihren Beschäftigten wenn möglich die Arbeit daheim zu erlauben. Wenn die Pandemieentwicklung dies zulasse, soll die Homeoffice-Pflicht ab dem 20. März entfallen.
Impfpflicht kommt wohl trotzdem
Bundeskanzler Scholz hält derweil am Ziel einer verpflichtenden Corona-Impfung fest. Das betonte er nach den Bund-Länder-Beratungen in Berlin. Trotz der für den Frühling vorgesehenen Lockerungen dürfe nicht vergessen werden, dass es auch wieder einen Herbst und einen Winter geben werde, mahnte Scholz. Deshalb bleibe es richtig, die Gesetzgebung für eine allgemeine Impfpflicht vorzubereiten. "Sie wird genau dann notwendig sein, wenn das Wetter wieder kälter wird." Zuletzt war der Gesetzgebungsprozess im Bundestag ins Stocken geraten.
Basisschutz auch nach dem 20. März
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich deutlich zu weiteren Möglichkeiten zur Eindämmung von Corona auch nach dem Frühlingsbeginn am 20. März bekannt. "Wir brauchen auch nach dem 20. einen Basisschutz", sagte Scholz nach der Ministerpräsidentenkonferenz. Zusammen mit der Bundesregierung werde er sich dafür verwenden, dass entsprechende Maßnahmen im Gesetzgebungsprozess aufgegriffen würden. Scholz nannte Maske, Abstand und weitere Maßnahmen. Die meisten anderen Auflagen würden aber mit dem Frühlingsanfang entfallen. Die Handlungsfähigkeit solle erhalten bleiben, sagte der Kanzler. Nötig sei es, vorbereitet zu bleiben für "das, was uns begegnen kann". Scholz sagte: "Die Pandemie ist noch nicht vorbei, und es kann deshalb die nächste Variante um die Ecke kommen und uns vor ganz neue Herausforderungen stellen, und dann müssen wir etwas tun können."
Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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