Ab Freitag (01.08.)wird die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin für neun Monate gesperrt. Die dringend benötigte Generalsanierung hat massive Auswirkungen auf den Fern-, Regional- und Güterverkehr. Hier erfahrt ihr, was ihr bei den Änderungen beachten müsst.
Ab Freitagabend, dem 1. August, wird die vielbefahrene Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin für insgesamt neun Monate gesperrt. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf den Fern-, Regional- und Güterverkehr. Die Strecke gilt als eine der wichtigsten Pendlerverbindungen in Deutschland und wird täglich von rund 30.000 Fernverkehrspassagieren genutzt. Doch aufgrund des veralteten Zustands und der dringend notwendigen Modernisierungsmaßnahmen müssen Reisende mit großen Einschränkungen rechnen.
Sperrung bis April 2026: Dauer und Umfang der Arbeiten
Die Strecke bleibt vom 1. August bis zum 30. April 2026 vollständig gesperrt. In dieser Zeit werden umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt, die die marode Strecke auf Vordermann bringen sollen. Einige Reparaturen wurden bereits im vergangenen Jahr vorgenommen, doch nun soll die Strecke grundlegend instand gesetzt werden, um zukünftige Probleme zu vermeiden.
Auswirkungen auf den Fernverkehr: Umleitungen und längere Fahrzeiten
Fahrgäste im Fernverkehr müssen aufgrund der Sperrung mit erheblichen Umleitungen und verlängerten Fahrzeiten rechnen. Züge werden über Stendal und Uelzen umgeleitet, was im Schnitt eine zusätzliche Fahrtzeit von 45 Minuten bedeutet. Zudem wird die Frequenz auf der Strecke von Hamburg nach Berlin von zwei auf eine Verbindung pro Stunde reduziert. Auch Züge zwischen Hamburg und Prag sowie Hamburg und Rostock sind von Umleitungen betroffen und benötigen bis zu 60 Minuten mehr für die Strecke.
Regionalverkehr: Zahlreiche Verbindungen entfallen oder sind eingeschränkt
Der Regionalverkehr auf der Strecke wird besonders stark beeinträchtigt. Zahlreiche Verbindungen entfallen oder sind nur auf Teilstücken verfügbar. Ersatzbusse sollen die betroffenen Strecken absichern. Insgesamt werden 28 Linien durch Busse ersetzt, die von der Firma Ecovista betrieben werden. Diese Busse verfügen über moderne Annehmlichkeiten wie WLAN, USB-Steckdosen und teilweise Toiletten.
Güterverkehr: Umleitungen und Verzögerungen zu erwarten
Auch der Güterverkehr wird von der Sperrung betroffen sein. Einige Güterzüge werden über Uelzen und Stendal umgeleitet, jedoch wird ein Teil der Züge auch über Rotenburg (Wümme) und Verden (Aller) geleitet. Dies führt zu erheblichen Verzögerungen, die in manchen Fällen mehrere Stunden betragen können.
Warum die Sperrung notwendig ist: Zustand der Strecke
Die Generalsanierung ist unerlässlich, da der Zustand der Strecke seit Jahren zu wünschen übrig lässt. Laut Bahn erhielt die Strecke zuletzt die Zustandsnote 3,7 – eine Verbesserung auf 2,3 wird nach der Sanierung erwartet. Die Sanierungsmaßnahmen betreffen unter anderem 165 Kilometer Gleise, 249 Weichen und 28 Bahnhöfe. Auch die Oberleitungen werden erneuert, um eine stabile Stromversorgung für den Zugbetrieb zu gewährleisten.
Digitale Technik: Aber erst in den 2030er Jahren
Obwohl sechs neue Stellwerke gebaut und 19 bestehende modernisiert werden, wird die Strecke nicht sofort auf digitale Leit- und Sicherungstechnik umgestellt. Dies wird voraussichtlich erst in den 2030er Jahren erfolgen. Die digitale Technik soll es ermöglichen, dass mehr Züge dichter hintereinander fahren können und so die Kapazität der Strecke langfristig erhöht wird.
Wird die Bahn nach der Sanierung pünktlicher?
Die Verantwortlichen hoffen, dass die Generalsanierung zu einer spürbaren Verbesserung der Pünktlichkeit führt. Aktuell wird weniger als 60 Prozent der Fernverkehrshalte pünktlich erreicht. Es wird jedoch erwartet, dass nach den umfangreichen Arbeiten der Verkehr auf der Strecke Hamburg-Berlin deutlich stabiler und störungsfreier abläuft.
Ausblick: Weitere Sanierungen geplant
Nach der Generalsanierung der Strecke Hamburg-Berlin werden bis 2026 noch vier weitere Generalsanierungen auf anderen Strecken im deutschen Schienennetz durchgeführt. Dazu gehören unter anderem die Strecken Hagen-Wuppertal-Köln, Nürnberg-Regensburg und Obertraubling-Passau.
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Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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