18. Juni 2025 – Chiara-Lee Haartje
HAMBURG WASSER zieht Bilanz: Trinkwasserverbrauch leicht gestiegen, 106,2 Mio. Euro Gewinn, Ausbau der Wasserwerke geplant. Herausforderungen durch Klimawandel, Baukosten und Rechtsunsicherheit bleiben. Versorgungssicherheit und Effizienz stehen im Fokus.
Leicht gestiegener Trinkwasserverbrauch und solide Geschäftszahlen
HAMBURG WASSER blickt auf ein stabiles Geschäftsjahr 2024 zurück. Der Trinkwasserverkauf ist erstmals seit 2020 leicht gestiegen. Rund 2,3 Millionen Menschen wurden mit insgesamt 115,7 Millionen Kubikmetern Trinkwasser versorgt. Die gereinigte Abwassermenge betrug 183,4 Millionen Kubikmeter. Der Umsatz stieg auf 673,5 Millionen Euro. Der konsolidierte Jahresüberschuss des Konzerns lag bei 106,2 Millionen Euro.
Investitionen in die Infrastruktur und Effizienzsteigerung
Angesichts des erwarteten Anstiegs des Wasserverbrauchs bis 2030 plant HAMBURG WASSER, die tägliche Spitzenabgabe der Wasserwerke von aktuell rund 460.000 auf 500.000 Kubikmeter auszubauen – innerhalb der bestehenden Infrastruktur. Ein Beispiel dafür ist das Wasserwerk Stellingen, das derzeit im laufenden Betrieb modernisiert wird. Neue Filter und ein System zur Rückgewinnung von Spülwasser steigern dort Effizienz und Kapazität deutlich.
Versorgungssicherheit braucht klare rechtliche Grundlagen
Ein zentrales Thema bleibt der andauernde Rechtsstreit um die Wasserförderung in der Nordheide. Obwohl die Umweltverträglichkeit bestätigt wurde, erhielt HAMBURG WASSER nur eine „gehobene Erlaubnis“ – eine widerrufbare Form des Wasserrechts. Dies gefährdet langfristig die Versorgung von rund 300.000 Menschen. Das Unternehmen fordert daher dringend mehr Rechtssicherheit.
Tiefbauprojekte bremsen Investitionsspielraum
Ein Drittel der Investitionen fließt aktuell in sogenannte Folgepflichtmaßnahmen – etwa im Rahmen von Straßenbau oder anderen öffentlichen Projekten. Diese oft extern angestoßenen Maßnahmen binden Ressourcen und schränken unternehmerische Planungsspielräume ein. HAMBURG WASSER appelliert an Stadt und Behörden, die Abstimmungen künftig besser zu koordinieren, um Prioritäten effektiver setzen zu können.
Grundwasserlage stabil – Herausforderungen bleiben
Dank des nassen Vorjahres befinden sich die Grundwasserstände derzeit im Normalbereich. Dennoch sieht HAMBURG WASSER angesichts von Klimawandel, demografischem Wandel und steigenden Baukosten wachsende Herausforderungen für die öffentliche Wasserversorgung. Die Zweite Bürgermeisterin und Umweltsenatorin Katharina Fegebank lobte in ihrem Grußwort die klare strategische Ausrichtung des Unternehmens und dessen Beitrag zur Versorgungssicherheit Hamburgs.
Mit einem klaren Kurs, Investitionen in Effizienz und dem Appell an mehr rechtliche und strukturelle Sicherheit stellt sich HAMBURG WASSER zukunftsorientiert auf – für eine zuverlässige Wasserver- und -entsorgung in einer wachsenden und sich wandelnden Stadt.
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Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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