23. Dezember 2020 – Stefan Angele

André spricht mit Chefredakteur Lars Haider

Hackerangriff auf das Abendblatt

Vielleicht ist es euch heute Morgen ja auch aufgefallen: Das Hamburger Abendblatt ist deutlich dünner als sonst. Grund dafür ist ein Hackerangriff auf die IT-Systeme der Funke Mediengruppe, zu der auch das Abendblatt gehört. Aus diesem Grund konnte die Zeitung am Mittwoch (23.12.) nur in deutlich abgespeckter Form erscheinen. Wie es jetzt weitergeht und wer hinter dem Angriff steckt, ist noch weitestgehend unklar. André Kuhnert aus der Radio Hamburg Morningshow konnte zu dem Cyberangriff am Mittwochmorgen mit Lars Haider, dem Chefredakteur des Hamburger Abendblatts, sprechen und ihn zu dem Angriff befragen.

André Kuhnert spricht mit dem Abendblatt

Radio Hamburg Morningshow Moderator André Kuhnert hatte die Chance am Mittwochmorgen (23.12.), nur wenige Stunden nach dem Angriff, mit Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider zu sprechen. Das gesamte Interview könnt ihr euch hier noch einmal anhören:

André Kuhnert spricht mit Chefredakteur Lars Haider
23.12.2020
André Kuhnert spricht mit Chefredakteur Lars Haider
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Was ist passiert?

Am Dienstag (22.12.) ist die Funke-Mediengruppe nach eigenen Angaben Opfer eines Hackerangriffs geworden. Viele Zeitungen der erschienen deshalb am Mittwoch nur mit Notausgaben. "Davon betroffen sind bundesweit zahlreiche Systeme, sagte ein Sprecher. "Wir arbeiten mit Hochdruck an der Lösung." Die Polizei Essen ermittelt, wie sie auf Anfrage bestätigte. Bei der Staatsanwaltschaft übernahm die Zentrale- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) das Verfahren, wie ein Sprecher sagte. Es gebe vorerst keine Erkenntnisse, dass Kunden- oder Nutzerdaten gestohlen worden seien, erklärte die Mediengruppe.

Systeme von außen verschlüsselt

Laut ZAC wurden Systeme bei dem Medienhaus von außen verschlüsselt. Ob es sich um eine Erpressung handele, sei noch unklar. "Die Lage ist sehr dynamisch." Der Angriff habe bis zum Dienstagabend angedauert, teilte die Mediengruppe mit. Betroffen seien bundesweit alle großen Standorte des Unternehmens in Bayern, Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen. Der Ausfall betreffe mehreren zentrale IT-Systeme, über die die verschiedenen Standorte, Redaktionen und Druckereien des Essener Medienhauses miteinander verbunden sind. Zur Funke-Mediengruppe gehören unter anderem auch die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung", die "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung", die "Thüringer Allgemeine" und die "Berliner Morgenpost".

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