31. August 2021 – Sebastian Tegtmeyer
Auszubildende in Hamburg können erstmals gleichzeitig eine Lehre machen und studieren. Die Berufsschulen bieten nun mit der neuen Beruflichen Hochschule Hamburg (BHH) und kooperierenden Unternehmen eine sogenannte studienintegrierte Ausbildung.
"Mit der neuen studienintegrierenden Ausbildung ermöglichen wir jungen Menschen, in nur vier Jahren eine vollwertige klassische Ausbildung und zugleich ein Bachelor-Studium zu absolvieren", sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Dienstag. Für die Behörde verbindet die Ausbildung praktische Fertigkeiten im Ausbildungsunternehmen, praxisbezogenes Lernen über das gesamte Berufsfeld in ausgewählten Berufsschulen und akademische Kompetenzen in der BHH.
Zum Start fünf Bildungsgänge
Die studienintegrierte Ausbildung startet in diesem Schuljahr beziehungsweise zum Wintersemester mit fünf Bildungsgängen: Bankkaufleute, Industriekaufleute und Kaufleute für Marketingkommunikation studieren gleichzeitig Betriebswirtschaft, Fachinformatiker Informatik. Der fünfte Bildungsgang verbinde eine handwerkliche oder gewerblich-technische duale Berufsausbildung mit dem Studium "BWL - Management von kleinen und mittleren Unternehmen".
Berufsschulen verdoppeln Plätze
Wegen des coronabedingten Rückgangs bei den Ausbildungsverträgen im vergangenen Jahr um 1.821 (13,5 Prozent) haben die Berufsschulen ihre Plätze in der Berufsqualifizierung auf 600 verdoppelt, wie die Schulbehörde mitteilte. Die Azubis ohne Ausbildungsplatz absolvieren dabei ihr erstes Lehrjahr an der Berufsschule. Danach wechseln sie dann entweder in die Unternehmen oder setzen ihre Ausbildung unterstützt von Betrieben und Bildungsträgern an der Berufsschule fort. In diesem Jahr schafften den Angaben zufolge 302 Frauen und Männer den Sprung - etwa doppelt so viele wie 2020. An Hamburgs 54 Berufsschulen - davon 30 staatliche - werden derzeit gut 50.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.
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