04. Mai 2023 – Stefan Angele
Lernrückstände durch Corona
Hamburg fördert Schüler mit jährlich 8 Millionen Euro
Foto: BalanceFormCreative, Shutterstock
Nach Auslaufen der Bundesförderung für das Corona-Aufholprogramm an den Schulen will Hamburg einige zentrale Maßnahmen weiterfinanzieren. Dafür werden ab kommendem Jahr über drei Millionen Euro jährlich zusätzlich zur Verfügung gestellt. Im Fokus stehe dabei die Förderung von Schulen mit besonders vielen Schülern aus sozialen Problemlagen, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Donnerstag (04.05.). Sieben besonders betroffene Schulen sollen weiterhin zusätzliche Mittel erhalten.
04.05.2023
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Zusätzliche Lernmöglichkeiten
Weitere zentrale Fördermaßnahmen seien zusätzliche Lernkurse am Nachmittag oder in den Hamburger Lernferien und das Mentoren-Programm "Anschluss" für Viertklässler, außerdem verbesserte Unterstützungs- und Beratungsangebote für Kinder und Jugendliche in psychischen Notlagen.
Programm: "Aufholen nach Corona"
Im Rahmen des Aktionsprogramms "Aufholen nach Corona" hat Hamburg über zweieinhalb Jahre 32 Millionen Euro vom Bund erhalten, um Lernrückständen und psychosoziale Belastungen bei Schülerinnen und Schülern entgegenzuwirken. Im gleichen Zeitraum habe die Stadt 170 Millionen Euro aus Landesmitteln für die Förderprogramme zur Verfügung gestellt, sagte Rabe. "Über 70.000 Hamburger Schülerinnen und Schüler haben davon zusätzlich profitiert."
178 Millionen Euro für 2,5 Jahre
Die Förderung aus Landesmitteln werde nun auf rund 178 Millionen für zweieinhalb Jahre aufgestockt, wenn das Bundesprogramm im kommenden Jahr ausläuft, sagte Rabe. "Wir hoffen, damit dazu beizutragen, dass es keine Förderlücken gibt." Enttäusch zeigte sich der Senator, dass eine vom Bund angekündigte Anschlusslösung "noch nicht in Sicht" sei. "Wir hoffen, dass die Bundesregierung doch noch die Kurve kriegt und das seit Jahren angekündigte sogenannte Startchancen-Programm endlich auf den Weg bringt."
Kritik aus der Opposition
Auch bei der CDU in der Bürgerschaft sieht man es als "Armutszeugnis, dass die Ampelregierung in Berlin das erfolgreiche Bundesprogramm eingestellt hat", wie deren bildungspolitische Sprecherin Birgit Stöver sagte. Zwar sei es erfreulich, dass Elemente daraus mit Landesmitteln fortgeführt werden. "Dennoch greifen die Maßnahmen von Schulsenator Rabe zu kurz. Noch immer fallen Schülerinnen und Schüler der dritten Klasse durch das Raster." Hier müssten Lernrückstände rechtzeitig vor dem Übertritt in die weiterführende Schule aufgeholt werden.
Forderung nach dauerhaften Förderung
Sabine Boeddinghaus, Bildungsexpertin der Linksfraktion, lobte zwar die Weiterfinanzierung einzelner Maßnahmen. Insgesamt bleibe aber auch das Landesprogramm "ein weiterer wirkungsloser Flicken im Stückwerk zusätzlicher Maßnahmen." Um den Bildungsweg der jungen Menschen zu unterstützen, "müsste die Schulbehörde umsteuern hin zu einer inklusiven und dauerhaften Förderung, die auch zu den jeweiligen Schulprogrammen passt", forderte sie. Hilfen zur Abmilderung der Folgen einer "katastrophalen Corona-Politik" des rot-grünen Senats seien wichtig, hieß es bei der AfD. "Dabei werden ausgerechnet jene ausgeklammert, die unmittelbare Opfer dieser Politik geworden sind", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Thomas Reich, und forderte eine nachhaltige Unterstützung von Impfgeschädigten.
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