22. Januar 2025 – Chiara-Lee Haartje

285 Millionen Euro für Digitalisierung

Hamburg plant digitale Revolution der S-Bahn bis 2030

Hamburg investiert 285 Millionen Euro in die Digitalisierung der S-Bahn. Bis 2030 sollen alle Züge digital gesteuert werden, um mehr Fahrgäste pünktlich zu transportieren. Neue Linien und modernisierte Fahrzeuge erhöhen die Kapazität um 30 Prozent. Ein digitales Stellwerk ersetzt bestehende Systeme.

S-Bahnstation Elbbrücken
Foto: Markus Mainka/Shutterstock

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22.01.2025
Jetzt anhören: Ines Wiese zur Digitalisierung der Hamburger S-Bahn-Flotte
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Der Hamburger Senat hat beschlossen, die gesamte S-Bahn-Flotte der Stadt mit Investitionen in Höhe von 285 Millionen Euro zu digitalisieren. Ziel ist es, Hamburgs S-Bahn bis 2030 zur modernsten in Deutschland zu machen. Die Digitalisierung des Systems soll dazu beitragen, dass die S-Bahn trotz steigender Fahrgastzahlen zuverlässiger und pünktlicher wird. Laut Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) ist dafür eine umfassende digitale Steuerung notwendig. Diese würde Anfahren, Beschleunigen, Bremsen und Halten der Züge automatisieren und optimal aufeinander abstimmen. Erste Tests laufen bereits seit 2022 auf einer Pilotstrecke zwischen Berliner Tor und Bergedorf mit vier digitalisierten Zügen.

Mittel für Umrüstung und Wartung

Ein Großteil der bereitgestellten Mittel soll in die digitale Nachrüstung der bestehenden Fahrzeugflotte fließen. Darüber hinaus sind 45 Millionen Euro für Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen eingeplant. Damit soll die Lebensdauer älterer Baureihen verlängert werden. Neben der Digitalisierung der Züge treibt die Stadt auch die Erweiterung des Liniennetzes voran. Mit neuen Linien S4 und S6 sowie der Erweiterung der Linie S5 soll die Kapazität des S-Bahn-Verkehrs bis 2030 um 30 Prozent steigen. Die Anzahl der Fahrgäste würde so von derzeit 750.000 auf 1,1 Millionen pro Tag wachsen.

Fortschritte bei der Fahrzeugmodernisierung

Bereits erteilt wurden Aufträge zur digitalen Nachrüstung von 25 Zügen der älteren Baureihe 474. Zudem sind 64 neue Züge der Baureihe 490 bestellt. Die jüngste Investition ermöglicht es, auch die restlichen 169 noch nicht umgerüsteten Fahrzeuge zu modernisieren. Ursprünglich war geplant, die älteren 474er-Züge bis 2033 durch neue Modelle zu ersetzen. Nun soll dies erst 2037 geschehen. Laut Tjarks spart Hamburg durch den längeren Betrieb der digitalisierten Fahrzeuge rund 400 Millionen Euro im Vergleich zur vorherigen Planung.

Digitale Infrastruktur als Schlüssel zur Modernisierung

Parallel zur Modernisierung der Züge wird auch die S-Bahn-Infrastruktur digitalisiert. Zentraler Bestandteil ist das neue digitale Stellwerk City, das bis Ende 2030 die Stellwerke in Altona und am Hauptbahnhof ersetzen soll. Der Bund hat dafür bereits 20 Millionen Euro an Planungsmitteln bereitgestellt. Mit diesen Maßnahmen geht Hamburg einen entscheidenden Schritt in Richtung zukunftsfähiger und leistungsstarker Schienenverkehr.

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