17. August 2021 – Sebastian Tegtmeyer
Nach der faktischen Machtübernahme durch die radikal-moslemischen Taliban in Afghanistan hat Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher der Bundesregierung die Aufnahme von 200 Geretteten angeboten.
Angesichts der bedrohlichen Lage in Afghanistan hat Hamburgs rot-grüne Koalition eindringlich an die Bundesregierung appelliert, gefährdete Menschen aus Afghanistan schnell und großzügig aufzunehmen. Es sollten dabei nicht nur Ortskräfte, die direkt bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit oder der Bundeswehr angestellt seien, aufgenommen werden, sondern auch jene, die die Arbeit der Bundesrepublik auf anderem Wege unterstützt hätten, erklärten SPD und Grüne am Montag.
Schreckliche Bilder aus Afghanistan
Am Wochenende hatten die militant-islamistischen Taliban weitere Großstädte erobert und waren am Sonntagabend nach und nach auch in die Millionenmetropole Kabul eingerückt, wo sie unter anderem den Präsidentenpalast besetzten. Viele Menschen versuchen inzwischen das Land zu verlassen, am Flughafen herrschte zuletzt Chaos.
Hamburg wird Geflüchteten helfen
"Deutschland muss jetzt die Verantwortung für alle Menschen vor Ort übernehmen, die unsere staatlichen Akteure unterstützt haben", sagte SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf. Sie und ihre Familien müssten nach der Machtübernahme durch die Taliban um ihr Leben fürchten. "Wir appellieren an den Bund, seiner humanitären Verantwortung schnell und unbürokratisch gerecht zu werden." Hamburg sei in der Vergangenheit in Krisensituationen immer hilfsbereit gewesen und sei im Rahmen der Bundesregelungen zu einem sicheren Hafen für Geflüchtete geworden. "Das gilt auch jetzt. Hamburg will und wird Geflüchteten konkret helfen."
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