25. August 2025 – Mira Oetinger

Bundesligasaison 2025/26

Hamburger Teams starten mit jeweils einem Punkt-Erfolg in die Bundesliga Saison

Am Millerntor rollte bereits am Samstag (23.08.) der Ball zur ersten Partie gegen den BVB. Der HSV legte einen Tag später auswärts in Gladbach nach. Beide Mannschaften konnten nach den Spielen jeweils einen Punkt auf dem Konto und einen guten Start in die neue Saison verzeichnen.

FC St. Pauli - Borussia Dortmund, 1. Spieltag, Millerntor-Stadion.
Foto: picture alliance/dpa | Sina Schuldt, Foto: picture alliance/dpa

Die 2. Bundesliga läuft bereits seit zwei Wochen - dieses Mal ohne Beteiligung eines Hamburger Clubs. Nachdem der Hamburger SV in der vergangenen Saison nach sieben Jahren den Aufstieg feiern konnte, wurde dieser beim Bundesliga-Auftakt auf eine erste Bewährungsprobe gestellt. Auch der FC St. Pauli durfte zum ersten Mal ran und startete mit einem Heimspiel im Millerntor-Stadion.

Am Samstag: St. Pauli empfängt den BVB im heimischen Millerntor-Stadion

Von den Rängen des tobenden Stadions flog Konfetti, während die Dortmunder Spieler nach Erklärungen für den spät verspielten Auftaktsieg beim FC St. Pauli suchten. "Knackpunkt war am Ende natürlich der Elfmeter", klagte Fußball-Nationalspieler Julian Brandt bei Sky nach dem 3:3 (1:0) beim FC St. Pauli, das sich für den BVB-Tross wie eine Niederlage anfühlte. "Wir lassen uns dann am Ende natürlich auch ein Stück weit den Schneid abkaufen."

Bis zur 86. Minute hatten die Dortmunder 3:1 geführt. Dann erhielt Filippo Mané nach Eingriff des Videoschiedsrichters die Rote Karte nach einem Halten an Abdoulie Ceesay im Strafraum. Danel Sinani (86.) setzte den fälligen Strafstoß zum 2:3 ins Netz, Eric Smith (89.) glich gar noch aus.

Brandt haderte mit der Roten Karte auch deshalb, weil der BVB schon in der Vorsaison sechs Platzverweise kassiert hatte. "Das haben wir anscheinend, zumindest heute, in den ersten Spieltag mit in die neue Saison genommen und das tut einfach auf Dauer weh", erklärte er.

"Er hält ihn auf jeden Fall zu lange"

"Er hält ihn auf jeden Fall zu lange", sagte BVB-Torwart Gregor Kobel zur Elfmeterszene, "bringt ihn ein bisschen aus der Balance". Der 27-Jährige bekannte: "Auf jeden Fall machen wir es schwerer als wir müssen." Der Start in die neue Bundesliga-Saison sei "sicher nicht so, wie wir uns das vorstellen".

Fest steht: Die eindrucksvolle Auftakt-Siegesserie gehört der Vergangenheit an: Zuletzt hatte der BVB am ersten Spieltag 2014 unter dem damaligen Trainer Jürgen Klopp eine Niederlage gegen Bayer 04 Leverkusen kassiert und seitdem jede Partie am ersten Spieltag für sich entschieden. Diese Serie ist nun beendet.

Guirassy bringt BVB in Führung

Der stark aufgelegte Angreifer Guirassy (34. Minute) sorgte vor 29.546 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion für die verdiente Führung der Gäste. Abwehrspieler Waldemar Anton (67.) und Brandt (74.) brachten den BVB nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Andréas Hountondji (50.) wieder auf die Erfolgsspur. Es folgte die turbulente Schlussphase.

Unterhaltsames Abendspiel

Rings um das Stadion musste sich der BVB-Tross samt Fans den Weg durch den Trubel der Kirmes Sommerdom neben dem Millerntor-Stadion bahnen. Auf dem Platz glich auch das Spiel im weiteren Verlauf ebenso einem schillernden Treiben mit hohem Unterhaltungswert.

Zu viel Bedeutung wollte BVB-Coach Niko Kovac dem Spiel ohnehin nicht beimessen. "Ich bewerte einen Auftakt nicht nach dem ersten Bundesliga-Spieltag, sondern nach sechs Spielen - drei Heim- und drei Auswärtsspielen. Dann kann man in etwa sagen, wo man steht und was man noch erwarten kann", sagte er vor der Partie.

St. Paulis Neuzugang und späterer Torschütze Houtondji stand im Rampenlicht, als der ausgeliehene Angreifer aus Benin nach einem Stellungsfehler von Innenverteidiger Anton alleine auf das Tor zulief, aber am gut aufgelegten Torwart Gregor Kobel scheiterte.

Wenig später stand Kobels Torwartkontrahent im Fokus: Erst parierte Nikola Vasilj stark den Schuss (23.) von Guirassy, dann verhinderte er sehenswert den Gegentreffer durch Pascal Groß aus kurzer Distanz (25.).

Im weiteren Verlauf machte es Guirassy besser und traf nach einer Flanke von Marcel Sabitzer per Kopf zur Führung. Der gut aufgelegte Angreifer, der dem BVB schon in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Rot-Weiss Essen (1:0) spät das Weiterkommen ermöglicht hatte, scheiterte knapp fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff allerdings per Strafstoß an Schlussmann Vasilj. Zuvor hatte Eric Smith Karim Adeyemi zu Fall gebracht.

St. Pauli gleicht aus - der BVB kommt zurück

Nach der Pause kamen die Gastgeber furios zurück aus der Kabine. Bei seiner Bundesliga-Premiere sorgte Houtondji für den Ausgleich. Der 1,90 Meter große Angreifer brachte das Zuspiel von Sinani per Kopf im Tor unter.

Abwehrspieler Anton dämpfte die Euphorie der Fans des Kiez-Clubs, nachdem er nach feinem Zuspiel von Felix Nmecha im Strafraum den Ball bekam und sein abgefälschter Schuss die BVB-Fans erneut zum Jubeln brachte. Und sie durften erneut feiern: Der ebenfalls wie Nmecha eingewechselte Brandt erhöhte für den BVB nach feiner Ballannahme.

Dann mussten die Gäste noch einmal zittern, als Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck nach VAR-Eingriff auf Foulelfmeter und Rot für Mané entschied. Sinani verwandelte sicher - und die Gastgeber schockten den BVB durch Smiths Distanzschuss ein weiteres Mal. 3:3 - das Stadion tanzte.

Für den HSV ging es zum ersten Spiel nach Gladbach

Mit einem überraschenden Punktgewinn hat sich der Hamburger SV in der Fußball-Bundesliga zurückgemeldet. Der Aufsteiger erreichte nach sieben Zweitligajahren in der ersten Partie in der obersten deutschen Spielklasse bei Borussia Mönchengladbach ein 0:0 und widersprach damit allen Kritikern, die dem Traditionsclub nach einem radikalen Kaderumbau noch mangelnde Erstligareife vorausgesagt haben. Zumindest vom Ergebnis her gesehen, war die Rückkehr der Hanseaten erfolgreich.

Die Gladbacher, bei denen der kurzfristig verpflichtete Neuzugang Giovanni Reyna von Borussia Dortmund noch nicht im Kader stand, enttäuschten hingegen in der Auftaktpartie und ließen vieles vermissen. 54.042 Zuschauerinnen und Zuschauer im Borussia-Park sahen eine äußerst mäßige Begegnung ohne große Höhepunkte.

Sechs Startspieler bei HSV aus dem Vorjahr

Der Aufstiegs-HSV hat zwar viele Spieler aus der vergangenen Saison verloren, doch letztlich waren in der Startaufstellung von Trainer Merlin Polzin immerhin noch sechs Profis aus der vergangenen Spielzeit dabei. Der neue Kapitän und prominenteste Neuzugang Yussuf Poulsen saß zunächst nur auf der Bank. Und in der Torwartfrage hatte sich der Hamburger Coach auf den bewährten Daniel Heuer Fernandes festgelegt und nicht für den ehemaligen Bayern-Keeper Daniel Peretz.

Dennoch stand eine neue Elf mit anderer Ausrichtung auf dem Platz. Ohne Ball formierte sich die Defensive zu einem kompakten Fünfer-Abwehrblock. Mit Ball gewann das Spiel der Hamburger an Tempo. "Es wird noch ein bisschen dauern, bis alles ineinander greift", hatte Sportvorstand Stefan Kuntz nach dem mühsamen 2:1-Erfolg im DFB-Pokal beim Oberligisten FK Pirmasens gesagt.

Typisches Auftaktspiel

Das 101. Bundesligaspiel zwischen beiden Teams war allerdings ein typisches Auftaktspiel zweier Mannschaften, die noch nicht so recht wissen, wo sie stehen. Der HSV begann ein wenig forscher, Gladbach suchte lange den Rhythmus. In Haris Tabakovic stand nur ein Neuzugang in der Startformation, Torjäger Tim Kleindienst und Nathan Ngoumou fehlen noch länger. Ex-Kapitän Julian Weigl ist für Gespräche mit anderen Clubs freigestellt.

Ein Zuspiel von Gladbachs Kevin Stöger auf Franck Honorat in der 27. Minute war das erste kleine Highlight der Partie. Der Franzose scheiterte aber an Heuer Fernandes, der vorher kaum beschäftigt wurde. Es war lange Zeit die größte Chance des Spiels. Die Gäste sorgten lediglich in der Anfangsphase für ein wenig Unordnung im Strafraum der Borussen.

Der Vorjahreszehnte aus Mönchengladbach war zwar die dominierende Mannschaft, hatte aber kaum Zug zum Tor und verlor sich in langen Ballbesitzphasen, die am Hamburger Strafraum endeten. Mit dem eingewechselten Florian Neuhaus kam noch einmal Zug ins Gladbacher Spiel, doch zu einem Sieg reichte es für die Borussia nicht.

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(Quelle: dpa)

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