Hamburger Autofahrer und Pendler können ein mehr als leidiges Lied von der Situation auf Hamburgs Straßen singen. Eine Ende Januar 2020 veröffentlichte Studie des Navi-Herstellers TomTom kürte Hamburg bereits zur Stau-Hauptstadt in Deutschland, in der die Fahrer durchschnittlich etwa 20 Minuten mehr Zeit pro Fahrt einplanen müssen. Eine Studie des ADACs zeigt nun ein ganz ähnliches Bild.
1,5 Jahre Stau in und um Hamburg
Im vergangenen Jahr haben die Hamburger demnach so viel wie noch niemals zuvor im Stau gestanden. Satte 13 497 Stunden, mehr als eineinhalb Jahre, dauerten die Verkehrsbehinderungen rund um Hamburg - ein Rekordwert, wie der ADAC
am Donnerstag (05.02.) mitteilte. Folglich wurde der Spitzenwert des Vorjahres von 12.164 Stunden mehr als deutlich übertroffen.
Staus aber etwas kürzer
Wenn man eine gute Nachricht in den Zahlen suchen will, wird man mit viel gutem Willen fündig. So wurden laut ADAC die Staus insgesamt etwas kürzer. Deren Länge ging um 845 Kilometer auf 30.388 Kilometer zurück. Davon entfiel allein auf die A7 mit 17.118 Kilometer Stau mehr als die Hälfte. Auf der westlich durch Hamburg führenden Autobahn war vor allem der Abschnitt Othmarschen-Waltershof, der durch den Elbtunnel führt, in beiden Fahrtrichtungen mit jeweils mehr als 3.000 Kilometern eine Staufalle. Auf der A1 im Osten Hamburgs wurden 7.652 Kilometer Stau registriert. Nichtsdestotrotz, die mehr als 30.000 Kilometer Gesamtstau würden trotzdem noch fast einmal um den gesamten Planeten reichen...
Autobahnen überlastet
Unfälle seien selten der Grund für die Stillstände, sagte ein ADAC-Sprecher. "Meistens ist einfach nur sehr viel los." Baustellen brächten ebenfalls Verzögerungen. So wurden für Hamburg zwischen Mai und Oktober die meisten Baustellen gemeldet, laut ADAC-Erfassung waren es in der Spitze im Juni 14, im Juli 15. Der mit 25 Kilometern längste Stau im Norden erstreckte sich laut ADAC am 27. Juli, einem Samstag, auf der A1 zwischen dem Maschener Kreuz und Ahrensburg. Auf 21 Kilometern standen am 29. Mai die Autos auf der A7 zwischen Marmstorf und Schnelsen. 20 Kilometer "No Go" gab es am 11. Juni auf der A1 zwischen Ahrensburg und Hamburg-Stillhorn.