29. Oktober 2024 – Mira Oetinger

Antrag der Regierungsfraktionen

Hamburgs Frauenhäuser teils in schlechtem Zustand: Bürgerschaft soll jetzt Mittel freigeben

Schimmel an den Wänden, marode Elektrik und veraltete Heizungsanlagen: In Hamburgs Frauenhäusern besteht dingender Sanierungsbedarf. Die Bürgerschaft soll die Mittel dafür freigeben.

Hamburgische Bürgerschaft
Foto: Hamburgische Bürgerschaft/Michael Zapf

Für die dringend erforderliche Sanierung der Hamburger Frauenhäuser will Rot-Grün knapp 1,4 Millionen Euro zur Verfügung stellen. In den sechs Häusern sollen damit unter anderem Heizungsanlagen und Elektrik erneuert, neue Küchen und Bäder eingebaut, Schimmelbefall bekämpft und neue Spielanlagen für Kinder angeschafft werden, wie aus einem gemeinsamen Antrag der Regierungsfraktionen hervorgeht. Die Bürgerschaft soll bei ihrer nächsten Sitzung in zwei Wochen darüber entscheiden.

Für von Gewalt betroffene Frauen seien Frauenhäuser ein wichtiger Zufluchtsort, sagte die sozialpolitische Sprecherin der SPD Fraktion, Annkathrin Behr. "Alle vier Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner, und seit Jahren steigt die Zahl der erfassten Fälle häuslicher Gewalt an." In den vergangenen Jahren seien die Kapazitäten der Frauenhäuser in Hamburg deshalb kontinuierlich ausgebaut, ein sechstes Haus sei eröffnet worden.

Frauenhäuser sollen auch künftig sichere und würdevolle Bedingungen bieten

Die Häuser müssten über moderne Technik verfügen, barrierefrei sein und "auch zukünftig allen Schutzsuchenden sichere und würdevolle Bedingungen bieten", sagte die frauenpolitische Sprecherin der Grünen, Mareike Engels. "Deshalb ist es wichtig, dass wir mit unserem Antrag jetzt dringend erforderliche Sanierungen der Hamburger Frauenhäuser auf den Weg bringen können."

Hamburger Frauenhäuser sind seit Jahren ausgelastet

Die sechs Hamburger Frauenhäuser sind seit Jahren ausgelastet. Auch 2023 waren die 244 Schutzplätze für Frauen und Kinder fast immer belegt. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der CDU vom Mai hervor. Danach haben knapp 900 von Gewalt betroffene Frauen und Kinder im vergangenen Jahr Schutz in einem der Hamburger Frauenhäuser gesucht. Damit liege die Auslastung im Durchschnitt bei 98 oder 99 Prozent. Im Schnitt blieben die Betroffenen 228 Tage dort, ehe sie eine eigene Wohnung fanden oder zurück in ihre alte Wohnung zogen. "Das System ist seit Jahren an der Belastungsgrenze", sagte der CDU-Politiker Andreas Grutzeck. Das sagen auch die Mitarbeiterinnen der Hamburger Autonomen Frauenhäuser. Demnach fehlen Hamburg 200 zusätzliche Schutzplätze.

Weitere News On Air

Weitere Nachrichten aus Hamburg, Deutschland und der Welt hört ihr immer zur vollen Stunde bei uns im Programm. Holt euch einfach unsere kostenlose App, hört uns über euren Smartspeaker oder schaltet mit einem Klick unten auf den Playbutton das Webradio ein. Zum Nachhören gibt's das Ganze natürlich auch noch mal als Podcastangebot.

App, App Store, iOS, Play Store, Google
Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
Für iOS & Android

Holt euch die kostenlose Radio Hamburg App

Hört uns an jedem Ort auf der Welt in bester Qualität & störungsfrei über unsere kostenlose App. Holt sie euch jetzt für Android oder iOS.

(Quelle: dpa/Ino)

undefined
Radio Hamburg Live
Audiothek