07. Juli 2023 – Sebastian Tegtmeyer
"Ich bin unschuldig"
Ibrahim A. streitet Messerattacke von Brokstedt ab
Zum Auftakt des Mordprozesses um die Messerattacke in einem Regionalzug im schleswig-holsteinischen Brokstedt hat der Angeklagte die Tat abgestritten. "Ich möchte nur soviel sagen, dass ich unschuldig bin", so Ibrahim A.
07.07.2023
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Er räumte vor dem Landgericht Itzehoe zwar ein, im Zug gewesen zu sein, bestritt aber, den Messerangriff verübt zu haben.
Ibrahim A. soll aus Frust auf zwei Menschen eingestochen haben
Zuvor hatte Staatsanwältin Janina Seyfert die Anklageschrift verlesen und dabei detailliert den Ablauf der Bluttat am 25. Januar geschildert, bei der zwei Menschen starben und vier weitere schwer verletzt wurden. Demnach stach der 34-Jährige Palästinenser aus Frust über einen erfolglosen Behördentermin in Kiel zunächst auf eine 17 Jahre alte Jugendliche ein. Sie starb nach 26 Messerstichen, bei denen unter anderem die Oberschenkelarterie durchtrennt wurde. Anschließend soll der Angeklagte zwölf Mal auf den 19 Jahre alten Freund der Jugendlichen eingestochen haben. Er erlitt unter anderem einen tödlichen Stich ins Herz.
Weitere Fahrgäste angegriffen
Im weiteren Verlauf der Tat soll Ibrahim A. dann in verschiedenen Waggons des Zuges vier weitere Fahrgäste angegriffen und schwer verletzt haben. Schließlich gelang es einem Mann, den Täter mit einer Aktentasche und einer Laptoptasche so zu schlagen, dass er das Messer verlor und umringt von Zeugen aufgab. Seyfert warf dem Angeklagten zweifachen Mord und vierfachen versuchten Mord aus niederen Beweggründen und in Heimtücke vor.
Weniger Tage vor der Tat aus Untersuchungshaft entlassen
Ibrahim A. war erst wenige Tage vor der tödlichen Messerattacke aus einer Untersuchungshaft entlassen worden, die er in Hamburg wegen einer anderen Straftat abgesessen hatte. Während dieser Zeit hatte er sich wegen psychischer Auffälligkeiten 16 Mal mit einem Psychiater getroffen.
Der Fall Ibrahim A. beschäftigte auch mehrere Landesparlamente, weil es Mängel beim Austausch von wichtigen Informationen zwischen Behörden in Hamburg, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen gegeben hatte, wo Ibrahim A. jeweils lebte und auch Straftaten beging. Wenige Monate vor seiner Entlassung aus dem Hamburger Gefängnis soll sich der mutmaßliche Mörder mit dem Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz, Anis Amri, verglichen haben.
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(Quelle: dpa)