09. März 2023 – Zoe Groening (deaktiviert 16.07.24)
Ob Fatih Akin, Hark Bohm, Julie Delpy oder Ilker Çatak - sie haben den Norden als guten Drehort für ihre Filme entdeckt. Das zeigt sich auch in der Bilanz der Moin Filmförderung. Die hat erneut preisgekrönte Filme mitfinanziert. Weitere stehen in den Startlöchern.
Die Stadt Hamburg und Schleswig-Holstein werden auch 2023 wieder in vielen Film- und Serienproduktionen sichtbar sein. Rund 2.000 Tage lang wurde im vergangenen Jahr im Norden gedreht, wie aus der Bilanz der Moin Filmförderung hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Den Großteil davon, etwa 1.300 Tage, waren die Filmteams in der Hansestadt unterwegs, wie Helge Albers, Geschäftsführer der Moin Filmförderung der dpa in Hamburg sagte. Insgesamt stünden rund 60 geförderte Kinofilme für die kommenden Jahre in den Startlöchern.
Erste Erfolge auf der Berlinale
Dabei hob Albers vor allem den Film "Das Lehrerzimmer" von Ilker Çatak hervor, der im Mai in die Kinos kommen wird und bereits auf der Berlinale Erfolge feierte. "Der Film wird sicher gut funktionieren und auch eine internationale Sichtbarkeit haben. Das wird ein Highlight. Auf jeden Fall." Der Film sei nicht nur in Hamburg gedreht worden, auch die auf der Berlinale als "European Shooting Star" ausgezeichnete Hauptdarstellerin Leonie Benesch kommt aus der Hansestadt.
Fördergelder in Höhe von 16.9 Millionen Euro
2022 konnte die Moin Filmförderung 16,9 Millionen Euro für Projekte, Drehbücher, Kino- und Seriendrehs verteilen. Gut 300 Förderzusagen wurden dafür ausgesprochen. Ein Großteil des Geldes kommt von der Stadt Hamburg (10 Millionen Euro), dem Land Schleswig-Holstein (1,0 Million Euro) und aus den Medienstaatsverträgen (2,5 Millionen Euro). Auch 2023 werden die Zahlen ähnlich aussehen, sagte Albers.
Auch die Region profitiert
Das meiste Geld, 9,1 Millionen Euro, ist für die Produktion von Kinofilmen verwendet worden. Drei weitere Millionen Euro wurden in die Entwicklung und Produktion neuer High-End-Serien wie "Die Quellen des Bösen" mit Fahri Yardim und Henriette Confurius, das Zukunfts-Drama "Helgoland 513" von Robert Schwentke und den historischen Agentinnen-Thriller "Davos" gesteckt. Davon profitiert auch die Region: Durch die Dreharbeiten im vergangenen Jahr haben die Filmteams den Angaben zufolge im Schnitt das Dreifache ihrer Fördersumme wieder in Hamburg und Schleswig-Holstein ausgegeben.
Grüner Drehpass als ökologischer Standard
Die Moin Filmförderung im Norden hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder durch fortschrittliche Strategien zu gesellschaftlichen Themen ausgezeichnet. So wurde in Hamburg 2012 der Grüne Drehpass eingeführt. Den bekam, wer bei seiner Produktion auf die Umwelt achtete. "Das Grundprinzip unseres Grünen Drehpasses war Grundlage für die neuen ökologischen Standards, die nun bundeseinheitlich gelten", sagte Albers dazu. Ob der Verzicht auf Flugreisen und Einweggeschirr oder ein Veggie-Day am Set - die Regelungen seien mit der Branche zusammen erarbeitet worden. "Und deshalb sind sie gut durchsetzbar - auch, wenn es durchaus eine Herausforderung ist." In diesem Jahr wird das ökologisch-nachhaltige Arbeiten bundesweit für alle Filmprojekte Pflicht, die eine Förderung haben wollen.
Innovative Ideen gegen den Fachkräftemangel
Vorausschauend ist die Moin-Filmförderung zudem in Sachen Fachkräftemangel sowie Diversität unterwegs. So ist bereits das Pilotprojekt "GetOnSet", bei dem 15 Trainees ein Jahr lang die Arbeit verschiedener Gewerke am Filmset kennenlernen, verlängert worden. "Das ist eines der besten Programme, die es in Deutschland gegen den Fachkräftemangel in der Branche gibt", sagte Albers. Nach wie vor sei es schwierig, genügend Fachleute für die Produktion zu bekommen. "Und das wird zunächst auch so bleiben."
"Die Branche wandelt sich gerade sehr stark"
Um mehr Diversität ans Set zu bringen, achte die Moin Filmförderung zudem auch bei der Verteilung der Fördermittel auf eine 50/50-Aufteilung. 2022 gingen 5,4 Millionen Euro - das sind 45 Prozent der Fördermittel - an Filmprojekte mit mindestens einer Regisseurin im Team. Mit der neuen Plattform "Omni Inclusion" sollen außerdem 2023 die Datenlage zur Diversität in der Branche online und anonym abgefragt werden, um einen besseren Überblick zu bekommen. "Die Branche wandelt sich gerade sehr stark", sagte Albers dazu. Darauf müsse eine Filmförderung durch passende Strategien eingestellt sein. Bundesweit gibt es neun regionale Filmförderungen.
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