23. Oktober 2020 – Sebastian Tegtmeyer
Welche Erfahrungen haben Sie mit Kriminalität gemacht? Zeigen Sie miterlebte Straftaten an? Welche Probleme gibt es in Ihrem Viertel? Diese und weitere Fragen stellt die Hamburger Polizei zufällig aus dem Melderegister ausgewählten und angeschriebenen Hamburgern.
Wenn die Polizei von einer Straftat nicht erfährt, kann sie diese auch nicht aufklären. Ein wenig Licht ins Dunkel soll seit dieser Woche eine anonyme Umfrage bringen, wie die Hamburger Polizei am Donnerstag mitteilte. Ziel der Studie sei es, so genannte Dunkelfelder zu bekämpfen: Die Kriminalstatistik erfasse nämlich nur die Straftaten, die den Beamten auch bekannt würden, so eine Sprecherin. Die Kernfrage dabei: Wie viele und welche Straftaten geschehen tatsächlich, ohne dass sie der Polizei bekannt werden?
Zufällig ausgewählte Hamburger bekommen Post
Rund 23.000 zufällig ausgewählte Hamburger ab 16 Jahren erhalten laut Polizei in den nächsten Tagen und Wochen Post vom Umfrageinstitut infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft. Ohne vorher angeschrieben worden zu sein, ist eine Teilnahme demnach nicht möglich.
Sicherheit und Kriminalität in Deutschland
Seit 19. Oktober läuft eine bundesweite Befragung mit dem Thema "Sicherheit und Kriminalität in Deutschland" (SKiD). Es handelt sich um die erste Welle regelmäßiger Bevölkerungsbefragungen zu den Themen Kriminalität, Opferwerdung und Sicherheitsempfinden. Hamburg gehört den Angaben zufolge zu den ersten Bundesländern, die diese Befragung ergänzen. Bürger sollen demnach auch spezifische Fragen zu ihrer Heimatstadt beantworten. Auch die Einstellungen gegenüber der Polizei soll demzufolge ein Thema der Umfrage sein.
Ausdrücklich wies die Polizei darauf hin, dass Personen ausschließlich per Post kontaktiert werden - Anrufe oder gar persönliche Besuche gebe es nicht. Wer von der Polizei angeschrieben wird, muss übrigens nicht an der Umfrage teilnehmen.