15. August 2022 – Zoe Groening (deaktiviert 16.07.24)

Nach Blockadeaktion auf der Köhlbrandbrücke

Klimaaktivisten beschweren sich über "massive Gewalt" der Polizei

Linke Klimaschützer kleben sich auf der Köhlbrandbrücke fest und blockieren Bahngleise im Hamburger Hafen. Die Polizei löst die Blockierer aus Klebstoff und Beton - und setzt auch Pfefferspray und Schlagstock ein. Die Aktivisten beklagen sich über "massive Gewalt".

Bei den Blockadeaktion linker Klimaschützer hat die Hamburger Polizei am vergangenen Samstag (13.08) 58 Menschen in Gewahrsam genommen. Alle seien inzwischen wieder freigelassen worden, teilte sie am Montag (15.08) mit. Die Beamten hätten zudem in 526 Fällen die Personalien festgestellt. Die Zahl der Strafverfahren stehe bislang nicht fest, weil die Anzeigen zum Teil noch geschrieben würden. Teilnehmer eines Protestcamps am Altonaer Volkspark hatten Bahngleise auf der Kattwykbrücke und an anderen Orten im Hamburger Hafen blockiert. Auf der Köhlbrandbrücke hatten sich Demonstranten mit den Armen in einer Badewanne auf der Fahrbahn einbetoniert. Technikeinheiten der Polizei lösten sie aus dem Beton und führten sie von der Brücke. An der Kattwykbrücke gingen die Beamten mit Pfefferspray, Schlagstöcken und Wasserwerfern vor.

Viele Aktivisten wurden verletzt

Die Gruppe "Ende Gelände", die der Hamburger Verfassungsschutz zum Umfeld der gewaltorientierten extremistischen Interventionistischen Linken rechnet, kritisierte, dass die Polizei mit "massiver Gewalt" vorgegangen sei. Durch Schläge und Tritte seien zahlreiche Aktivisten verletzt worden. Außerdem habe die Einsatzleitung den Blockierern bei über 30 Grad Trinkwasser verweigert, die medizinische Versorgung durch Sanitäter behindert und Sonnenschutz konfisziert. Kritik an der Polizei kam auch aus der grünen Bürgerschaftsfraktion. "Aus meiner Sicht als parlamentarische Beobachtung war der Polizeieinsatz rund um Ende Gelände in etlichen Punkten unverhältnismäßig", twitterte die Sprecherin für Wissenschaft und Hochschulen, Miriam Block.

"Die Aktionen finden da ein Ende, wo Straftaten begangen werden"

Polizeisprecherin Sandra Levgrün zeigte sich besorgt, dass Klimaaktivisten ihre Angriffe oft als legitimes Mittel des Protests darstellten. Es müsse aber klar sein: "Die Aktionen finden da ein Ende, wo Straftaten begangen werden." Angriffe auf die Infrastruktur seien Sachbeschädigungen, das Festkleben auf Fahrbahnen oder Bahngleisen Nötigung und der Versuch, eine Polizeikette zu durchbrechen, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Das einwöchige "System Change Camp" am Altonaer Volkspark löste sich am Montag auf. Es hätten mehr als 2.000 Menschen in dem Camp übernachtet, sagte eine Sprecherin.

Weiter News On Air

Weitere Nachrichten aus Hamburg, Deutschland und der Welt hört ihr immer zur vollen Stunde bei uns im Programm. Holt euch einfach unsere kostenlose App, hört uns über euren Smartspeaker oder schaltet mit einem Klick unten auf den Playbutton das Webradio ein. Zum Nachhören gibt's das Ganze natürlich auch noch mal als Podcastangebot.

Streamcover_1600_live.jpg
Hier geht's zum Programm von Radio Hamburg

Radio Hamburg Live Stream

Eure Mega-Hits für die schönste Stadt der Welt und dazu alle wichtigen News aus Hamburg, Deutschland und der Welt hört ihr bei uns im Programm.

(Quelle: dpa/lno)

undefined
Radio Hamburg Live
Audiothek