19. Juni 2023 – Zoe Groening (deaktiviert 16.07.24)
Am Hamburger Ohnsorg-Theater ist nach einem unerwarteten Wechsel an der Spitze ein Streit um die Ausrichtung des traditionsreichen Privattheaters entbrannt. Hamburgs Kultursenator will gern beim Schlichten helfen.
Im Streit um die zukünftige Ausrichtung des Hamburger Ohnsorg-Theaters hat sich Kultursenator Carsten Brosda (SPD) als Vermittler angeboten. "Alle Beteiligten wissen, dass wir als Behörde immer gern einen Tisch in die Mitte stellen können und zum Austausch einladen", sagte Brosda der "Welt am Sonntag". Falls man feststelle, dass beide Seiten sich nicht annäherten, "würden wir sicher etwas tun". "Ohne diese Gespräche wird es nicht gehen." Das Ohnsorg-Theater ist zwar ein Privattheater, wird aber mit jährlich 2,2 Millionen Euro aus der Kulturbehörde subventioniert.
Veränderungen im Vorsitz des Theaters
Hintergrund ist ein Streit über die zukünftige Ausrichtung des traditionsreichen Theaters. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob und in welchem Umfang auch hochdeutsche Texte an der niederdeutschen Bühne verwendet werden sollen. Ende April war die Schauspielerin Sandra Keck - eine Vertreterin der Traditionalisten - überraschend zur neuen Vorsitzenden der Niederdeutschen Bühne e.V., des Trägervereins des Theaters, gewählt worden. Daraufhin erklärte Oberspielleiter Murat Yeginer seinen Rücktritt zum Ende der nächsten Spielzeit, Intendant Michael Lang ist krankgeschrieben.
Brosda spricht sich gegen Gesellschafter-Struktur aus
Brosda kritisierte auch die besondere Gesellschafter-Struktur des Theaters. "Wenn man mich fragen würde, würde ich zu einer anderen Konstruktion raten", sagte Brosda. Keck ist als Erste Vorsitzende des Trägervereins zugleich Aufsichtsratsvorsitzende des Theaters. "Ich kann mir sehr gut vorstellen, die Zusammenarbeit mit Michael Lang sehr gut hinzubekommen", sagte Keck. "Er ist ein ausgesprochen freundlicher Mensch und wird sicher darauf eingehen. Ich möchte ja gar nicht so viel anders machen, sondern dass gehört wird, was die Mitarbeiter brauchen." Der Vertrag von Lang läuft noch bis 2027.
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