22. Dezember 2025 – Mira Oetinger
Erstmals treffen Werke von Maria Lassnig und Edvard Munch in einer Doppelschau aufeinander. Welche Ausstellungen Besucher 2026 noch nach Hamburg locken.
Von Edvard Munch bis F. C. Gundlach, von Skulpturen bis Fotografien: Die Museen und Ausstellungshäuser in Hamburg machen auch 2026 wieder Lust auf Kunst. Anbei eine Auswahl der größeren Häuser:
Hamburger Kunsthalle
In der großen Doppelschau "Maria Lassnig und Edvard Munch. Malfluss = Lebensfluss" (27. März bis 30. August) führt die Hamburger Kunsthalle erstmalig Werke der österreichischen Künstlerin und des norwegischen Malers zusammen. "Obwohl die beiden ein halbes Jahrhundert trennt, eröffnen sich bei genauerer Betrachtung erstaunliche Parallelen, die Munchs Einfluss auf das Schaffen von Lassnig nachvollziehbar machen, und auch umgekehrt neue Aspekte im Werk ihres Vorgängers entdecken lassen", teilte die Kunsthalle mit.
Die Schau "Skuptural. Die neuen Galerien" (24. April bis 11. April 2027) präsentiert erstmals umfassend die Skulpturensammlung der Kunsthalle mit über 500 Skulpturen, Reliefs, Gemälden, Grafiken, Fotos, Raum- und Videoinstallationen aus 2.500 Jahren Kunstgeschichte. Ab Herbst plant die Kunsthalle mit "David Novros. Painting" eine Retrospektive zu dem in New York lebenden Künstler, der zu den wichtigsten US-amerikanischen Malern der Gegenwart zählt. Ende des Jahres sind «einige der aktuell radikalsten Stimmen in der Medienkunst» aus dem Centre Pompidou zu sehen.
Bucerius Kunst Forum
Die Ausstellung "Kinder, Kinder!" im Bucerius Kunst Forum widmet sich noch bis Anfang April der Darstellung von Kindern in der Kunst vom 16. bis zum 21. Jahrhundert. "Bei kaum einem anderen Thema spiegeln sich Werte- und Normvorstellungen einer Gesellschaft und deren Wandel so deutlich wider wie bei Darstellungen von Kindern", teilte das Forum mit. Sechs Kapitel nähern sich dem Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und zeigen neben Gemälden auch Fotografien, Arbeiten auf Papier, Medienkunst und Skulpturen. Zum 100. Geburtstag des Hamburger Fotografen F. C. Gundlach sind vom 8. Mai bis zum 16. August seine ikonischen Fotografien, aber auch bisher unveröffentlichte Aufnahmen zu sehen. Die Ausstellung macht seinen internationalen Einfluss als Fotograf, Sammler und Förderer der Fotografie von Paris über New York und Brasília bis Hamburg deutlich. Zu sehen sind neben seinen eigenen Fotografien auch zahlreiche Werke von Weggefährten wie Edward Steichen, Richard Avedon und Nan Goldin.
Deichtorhallen
Noch bis zum 26. April zeigen die Hamburger Deichtorhallen eine große Werkschau der libanesischen Künstlerin Huguette Caland, deren farbenfrohe Werke sich mit Themen wie Gemeinschaft, Urbanität, Liebe, dem Älterwerden und der Suche nach Identität beschäftigen. Noch bis zum 10. Mai ist im Phoxxi, dem temporären Haus der Photographie, die erste Einzelausstellung des mexikanisch-amerikanischen Dokumentarfotografen Philip Montgomery zu sehen, der die sozialen und ökologischen Spannungen und Transformationen in den USA in zeitlosen Bildern verdichtet.
In der Sammlung Falckenberg ist noch bis zum 26. April die Ausstellung "Daniel Spoerri - Ich liebe Widersprüche" zu sehen. Die Ausstellung gibt einen Überblick über das vielfältige Werk des Schweizer Künstlers, der als wichtiger Vertreter der Objektkunst gilt. Im Rahmen der 9. Triennale der Photographie sind vom 5. Juni bis zum 22. September Werke zahlreicher internationaler Fotografinnen und Fotografen zu sehen.
Museum für Kunst und Gewerbe
Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) widmet sich 2026 der Gestaltung in all ihren Facetten – von Fotografie über Design bis Kunsthandwerk. Zwei große Werkschauen würdigen renommierte Gestalterinnen: Ab 17. April zeigt die Hauptausstellung "Foto: Hans Hansen" internationale Werbekampagnen und freie Arbeiten von einem der bedeutendsten Fotografen der Nachkriegszeit. Im Herbst folgt die Retrospektive "Hella Jongerius: Whispering Things", die das Schaffen der niederländischen Designerin von Textilien über Keramik bis zu Leuchten und Möbel präsentiert.
Darüber hinaus beleuchten weitere Ausstellungen die Vielfalt der zeitgenössischen Gestaltung: von neuen Perspektiven im Kunsthandwerk in der Reihe "Contemporary Craft" über forschungsbasierte Projekte zur MK&G-Sammlung bis hin zu interaktiven Formaten wie "Sitzen, schaukeln, spielen: Stühle für Kinder" und der Besucherinnenbefragung "Wer bist Du?". Das Publikum ist eingeladen, den aktuellen Fragen nach der sozialen Dimension von Gestaltung – etwa Fürsorge, Identität und koloniales Erbe – nachzugehen und das Haus als lebendigen, offenen Ort zu erleben.
Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt (MARKK)
Noch bis zum 29. November ist die großangelegte Schau "Katzen!" im MARKK zu sehen. Es sei "das wohl wandlungsfähigste Tier der Kulturgeschichte", teilte das Museum mit. "Kaum ein Tier trägt so viele widersprüchliche Attribute wie die Katze - sie ist niedlich und nützlich, heilig und verrucht, Glücksbringerin und Unglückssymbol zugleich." Die Schau beleuchtet anhand von historischen Objekten und zeitgenössischen Werken die Verbindung in Kunst und Kultur zwischen Katze, Weiblichkeit und Macht.
Vom 5. Juni bis Ende 2026 zeigt das Museum historische Fotografien und Tonaufnahmen von Hans Heinrich Brüning (1848–1928) aus Peru. Brüning war autodidaktischer Forscher und Amateurethnologe und lebte 50 Jahre lang in der Lambayeque Region. Er hinterließ neben einer ethnographischen und einer archäologischen Sammlung auch einen Nachlass von etwa 2.000 Fotografien. Vom 28. August bis Mitte 2027 zeigt das Museum eine Ausstellung über die Geschichten jüdischer Objekte im MARKK.
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Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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