10. November 2025 – Chiara-Lee Haartje

"Alice in Wonderland"

Lange Haftstrafen für Betreiber einer Kinderpornografie-Plattform

Die Betreiber einer der größten Darknet-Kinderpornografie-Plattformen wurden nun nach einem Jahr verurteilt. Die fünf Männer erhalten Haftstrafen von 5,5 bis 11,5 Jahren, einer wird in Sicherungsverwahrung genommen.

Gericht, Urteil, Gesetz
Foto: Gorodenkoff, Shutterstock

Ein Jahr nach einer umfangreichen Razzia gegen eine der größten Kinderpornografie-Plattformen im Darknet wurden nun die Urteile gegen die Betreiber verkündet. Das Landgericht Mönchengladbach verhängte Haftstrafen zwischen fünfeinhalb und elfeinhalb Jahren. Ein Angeklagter wird zudem in Sicherungsverwahrung genommen.

Männer aus verschiedenen Bundesländern verurteilt

Die fünf Angeklagten stammen aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bayern. Ihnen wurde die bandenmäßige Verbreitung von Kinderpornografie vorgeworfen. Die Urteile fielen nur geringfügig unter den Anträgen der Staatsanwaltschaft, die Haftstrafen von fünfeinhalb bis 13 Jahren gefordert hatte.

Sicherungsverwahrung für besonders gefährlichen Täter

Besonders schwer wiegt das Urteil für einen 46-jährigen Mann aus München, der als besonders gefährlicher Rückfalltäter eingestuft wurde. In seinem Fall ordnete das Gericht zusätzlich zur Haftstrafe eine Sicherungsverwahrung an. Die vier anderen Urteile sind noch nicht rechtskräftig, da Berufung eingelegt wurde.

Darknet-Plattform "Alice in Wonderland" im Fokus der Ermittler

Die Männer agierten als Moderatoren oder Administratoren einer Darknet-Plattform namens "Alice in Wonderland". Auf dieser Plattform tauschten Nutzer weltweit Fotos und Videos aus, die den schweren sexuellen Missbrauch von Mädchen und Babys zeigten.

Alle fünf Angeklagten gestanden ihre Taten. Die Verteidiger betonten, dass die Männer durch ihre Geständnisse dem Gericht eine aufwendige und langwierige Beweisaufnahme erspart hätten. Dennoch seien die begangenen Straftaten von erheblichem Ausmaß und die Urteile notwendig.

Ermittlungen und Razzia nach jahrelanger Spurensuche

Die Ermittler kamen den Tätern 2019 auf die Spur, als sie im Rahmen eines Verfahrens in Bayern auf einen Nutzer aus Duisburg stießen, der ihnen seine Zugangsdaten zu dem Forum übergab. Nach jahrelangen Ermittlungen konnten die Täter im September 2024 festgenommen werden. Bei einer Großrazzia in sechs Bundesländern wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt.

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(Quelle: dpa)

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