15. April 2021 – Linda Shllaku (deaktiviert)
Die Hackervereinigung Chaos Computer Club (CCC) hat sich die luca-App einmal genauer angeschaut und kein gutes Haar an ihr gelassen. Das Start-up Nexenio der App zeigt sich sprachlos über die geäußerte Kritik.
Die luca-App galt als Hoffnungsschimmer: In der Corona-Pandemie endlich wieder Essen gehen - in einem Restaurant. Dazu benutzt die App des Berliner Start-ups Nexenio verschlüsselte Kontaktdatenübermittlung für Gastgeber und Gäste. Das Virus kann damit verantwortungsvoll nachverfolgt werden. Theoretisch muss sich der Gast ganz einfach in der App an, luca generiert dann einen sich minütlich ändernden QR-Code, mit welchem man sich in verschiedenen Locations anmelden kann. Mittlerweile gibt es sogar Schlüsselanhänger für die User - die einfache, analoge Alternative zum Smartphone. Sogar die Hansestadt Hamburg hat jüngst eine Lizenz für die Nutzung des Systems erworben. Nun steht die gehypte App massiv in der Kritik.
Schlüsselanhänger mit Sicherheitslücke
Die Hackervereinigung Chaos Computer Club (CCC) kritisiert die App scharf. Insbesondere eine nicht abreißende Serie von Sicherheitsproblemen sei wiederkehrend, wie Linus Neumann, der Sprecher des Clubs, verkündete. Das läge vor allem an einer Sicherheitslücke an den Schlüsselanhängern mit QR-Code. Diese wurden speziell für die Nutzer entwickelt. Die Schlüsselanhänger ermöglichen somit nicht nur einen Check-in, sondern auch die Daten zu den Check-ins der vergangenen 30 Tage. CCC kritisieren, dass mit nur leichten IT-Kentnissen, dieses Codes ausgelesen werden könnten. Neumann: „Die Schwachstelle ist offensichtlich und unnötig. Sie zeugt von einem fundamentalen Unverständnis grundlegender Prinzipien der IT-Sicherheit“
Nicht nur die Schlüsselanhänger stehen im Fokus der Kritik. Auch das Geschäftsmodell stößt bei dem Chaos Computer Club übel auf. Um am öffentlichen Leben teilzunehmen, dürfe niemand gezwungen werden, eine bestimmte App zu benutzen.
Die Gründer der luca-App sind über die angesprochene Kritik sprachlos. Gründer Patrick Henning dazu: „Wir sitzen einfach nur noch staunend da und wundern uns, was hier passiert. Ich frage mich, was geschieht, wenn wir wirklich mal einen Fehler machen.“