06. August 2021 – Sebastian Tegtmeyer
Seit Beginn der Pandemie ist für viele Schüler der Schwimmunterricht ausgefallen. Das macht sich nach Ansicht der DLRG diesen Sommer in der Statistik der Badetoten bemerkbar.
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat sich besorgt über den Anstieg der tödlichen Badeunfälle bei Kindern gezeigt. "Ein kompletter Schuljahrgang hat das sichere Schwimmen nicht lernen können", sagte Pressesprecher Achim Wiese bei der Vorstellung der DLRG-Sommerzwischenbilanz. Das mache sich jetzt in den Zahlen bemerkbar: Der neuen vorläufigen DLRG-Statistik zufolge sind in den ersten sieben Monaten dieses Jahres mindestens 24 Kinder (1 bis 15 Jahre) ertrunken - sechs mehr als im Vorjahreszeitraum. Bei den 6- bis 10-Jährigen stieg die Zahl von drei auf neun, bei den 11- bis 15-Jährigen von eins auf neun.
Zahl der Badetoten geht leicht zurück
Insgesamt ging die Zahl der Badetoten im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück. Laut DLRG ertranken in den ersten sieben Monaten (Stichtag: 21. Juli) mindestens 184 Menschen, acht weniger als 2020. Nach Angaben des DLRG hatte Deutschland in diesem Jahr Glück mit dem Wetter: So sei nur im Juni durchgängig und im Juli ansatzweise schönes Wetter gewesen. Entsprechend konzentrieren sich laut DLRG die tödlichen Badeunfälle auf diese beiden Monate: Zwei Drittel aller Badeunfälle ereigneten sich dort. Mindestens 116 Menschen verunglückten im Juni und Juli - im Vorjahr waren es 95.
Sieben Badetote in Hamburg
Laut der DLRG-Statistik ereigneten sich die meisten tödlichen Badeunfälle wieder in Bayern. In Hamburg sind nach Angaben in diesem Jahr bereits sieben Menschen beim Baden ertrunken. Das sind mehr als dreimal so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres - also von Januar bis Juli. Im Juni etwa war ein 15-Jähriger in die Elbe gesprungen und von der Strömung mitgerissen worden. Ein 17-Jähriger und ein 22-Jähriger hatten noch versucht, dem Jungen im Wasser zu Hilfe zu kommen. Er wurde einige Tage später beim Kraftwerk Wedel tot geborgen. Ebenfalls im Juni war ein 26 Jahre alter Mann nach einem Sturz in den Allermöher See in Hamburg-Bergedorf im Krankenhaus gestorben. Erkenntnissen zufolge befand er sich im Uferbereich des Sees, als offenbar die Sandkante, auf der er stand, abbrach, wie ein Polizeisprecher nach dem Unglück mitteilte.
Mehr Badeunfälle an der Ostsee
Deutlich gestiegen ist nach Angaben der DLRG die Zahl der tödlichen Badeunfälle in der Ostsee. Hier ertranken bis Ende Juli 15 Menschen. An der Nordsee gab es einen Badetoten. Im Vorjahr ertranken bis Juli sieben Menschen in der Ostsee und drei in der Nordsee.
Radio Hamburg setzt sich ein - für einen sicheren Badespaß für alle
Für Menschen, die niemals richtig schwimmen gelernt haben, kann jeder Sprung ins Wasser potenziell tödliche Folgen haben. Auch der Spruch "Ich geh nur bis zu den Knien ins Wasser" gilt da nicht. Innerhalb von Sekunden können Kinder ertrinken, innerhalb weniger Minuten Erwachsene - und das oftmals still und unbemerkt von anderen. Sorgt also bitte dafür, dass ihr und eure Kinder schwimmen könnt. Falls ihr das nicht könnt, macht einen Schwimmkurs und zwar dort, wo es am sichersten für euch ist - in einem richtigen Schwimmbad unter Aufsicht von Bademeistern oder der DLRG.
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