21. Februar 2022 – Sebastian Tegtmeyer
In der anstehenden Tarifrunde für Beschäftigte von Kitas und sozialer Arbeit im öffentlichen Dienst der Kommunen will die Gewerkschaft Verdi Streiks möglichst vermeiden.
"Wir schließen das nicht aus, dass wir streiken", sagte die Verhandlungsführerin und stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle. "Was aber auch klar ist, dass es durch diese Pandemie erhebliche Belastungen der Bevölkerung gegeben hat und dass wir natürlich nur dann streiken, wenn es gar nicht anders geht." Man sehe sich hier in der Verantwortung.
Über 25.000 Beschäftigte in Hamburg betroffen
Nach Verdi-Angaben sind allein in Hamburg über 25.000 Beschäftigte mittelbar oder unmittelbar von der Tarifrunde betroffen. Allein 13.000 Betroffene arbeiteten als pädagogisches Personal in Hamburger Kitas, direkt tarifgebunden an die Regelungen des kommunalen Öffentlichen Dienstes in Hamburg seien rund 7.000. "Die Kolleg*innen brauchen dringend die Anerkennung ihrer gesellschaftlich wichtigen und anspruchsvollen Arbeit", sagte die Hamburger Verdi-Fachbereichsleiterin Hilke Stein. "So werden zum Beispiel Zeiten mittelbarer Pädagogik nicht oder nur unzureichend als Arbeitszeit bewertet."
Bundesweit geht es nach Verdi-Angaben um rund 330.000 Beschäftigte - davon 245.000 in der Kindererziehung und -betreuung. Durch eine mögliche Übertragung des angestrebten Abschlusses etwa bei Trägern wie der Caritas oder "arbeitsvertragliche Verweisungen" könnten aber etwa zwei Drittel der mehr als 1,6 Millionen Beschäftigten in diesem Bereich profitieren, sagte Behle.
Tarifverhandlungen werden wieder aufgenommen
Am Freitag nehmen Verdi und der Beamtenbund dbb nach knapp zweijähriger Pause in Potsdam Tarifverhandlungen mit den kommunalen Arbeitgebern für den Sozial- und Erziehungsdienst wieder auf. Die Gespräche waren wegen der Pandemie im März 2020 unterbrochen worden. Es soll insgesamt drei Verhandlungsrunden geben: An diesem Freitag, am 21. und 22. März sowie am 16.und 17. Mai.
Verbesserung der tariflichen Eingruppierung der Beschäftigten
Verdi verlangt unter anderem Verbesserungen bei der tariflichen Eingruppierung der Beschäftigten, was je nach Beschäftigungssituation Gehaltsverbesserungen zur Folge hätte. Die reinen Entgelte stehen nach Angaben der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) aber nicht im Fokus der Verhandlungen. Man habe hier keine Gehaltsrunde, bestätigte Behle. Bereits am 1. April steigen die Entgelte um 1,8 Prozent. Verhandelt werden soll außerdem über einen Rechtsanspruch auf Qualifizierung, bessere Arbeitsbedingungen und Maßnahmen gegen Fachkräftemangel.
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