08. Oktober 2025 – Chiara-Lee Haartje

Suchrevolution bei Google

Neuer KI-Modus: Google bringt Chat-Suche nach Europa

Google bringt seinen neuen KI-Modus in die Suche nach Deutschland und Europa. Nutzer können damit direkt mit den Suchergebnissen chatten und erhalten ausführliche Antworten statt langer Linklisten. Verlage und Medienhäuser blicken mit Sorge auf mögliche Traffic-Verluste.

Google Suche
PhotoMIX Company via PEXELS.

Google schaltet KI-Suchmodus in Europa frei

Der Internetkonzern Google führt seinen KI-Modus nun auch in Europa ein. Ab sofort steht die Funktion in über 40 Ländern zur Verfügung – darunter Deutschland, Österreich, die Schweiz, Spanien, Italien, Schweden und Polen. Auch in Thailand und Vietnam wird der neue Modus aktiviert.

Nach ersten Starts in den USA, Großbritannien und Indien im Juli sowie einer Ausweitung auf 180 Länder Mitte August ist der KI-Modus nun auch hierzulande verfügbar.

Antworten statt Linklisten

Mit dem neuen Modus verwandelt sich Google zunehmend von einer klassischen Suchmaschine in eine Antwortmaschine. Nutzer können direkt mit den Suchergebnissen chatten. Statt langer Listen mit Links erscheinen zusammengefasste KI-Antworten.

Die neue Funktion lässt sich auf Google.com und den jeweiligen Landes-Websites aktivieren. Sie erscheint als zusätzlicher „Tab“ neben „Alles“, Bilder, Videos, Nachrichten und weiteren Optionen. Bis alle Nutzer den KI-Tab sehen, könne es laut Google jedoch einige Tage dauern.

Wie der KI-Modus funktioniert

Im KI-Modus beantwortet das System komplexe Fragen auf Basis von Gemini Pro 2.5, einer speziellen Google-KI-Version. Sie liefert laut Google präzise Antworten ohne lange Wartezeiten. Quellen werden transparent dargestellt – mit Fußnoten und klickbaren Links. Die drei wichtigsten Quellen erscheinen rechts im Bildschirm in kleinen Informationskästchen. Laut Google-Vizepräsidentin Hema Budaraju sollen Nutzer so „differenziertere Fragen stellen können, die früher mehrere Suchvorgänge erfordert hätten“.

Beispiel für den KI-Modus

Statt einer reinen Linkliste liefert der KI-Modus bei längeren Fragen umfassende Empfehlungen – etwa zu Freizeitaktivitäten, Reisen oder Restaurants. Beispiel:

„Was kann man dieses Wochenende in Edinburgh mit Freunden unternehmen?“
Hier erstellt die KI eine komplette Wochenendplanung mit Tipps für Pubs, Musikspots, Restaurants und Sehenswürdigkeiten.

Medienhäuser fürchten weniger Klicks

Der neue KI-Modus sorgt in der Medienbranche für Kritik und Sorge. Viele Verlage befürchten, dass Nutzer künftig seltener auf externe Links klicken, weil Antworten bereits direkt auf der Google-Seite erscheinen. Google betont hingegen, dass hochwertige Quellenhinweise weiterhin stark angeklickt würden – das hätten erste Tests in den USA und Großbritannien gezeigt.

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(Quelle: dpa)

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