18. März 2025 – Chiara-Lee Haartje

Letzte Ehre für Peggy Parnass

Peggy Parnass geehrt: Tschentscher lobt Engagement gegen Rechtsextremismus

Die bekannte Autorin, Schauspielerin und NS-Zeitzeugin Peggy Parnass ist im Alter von 97 Jahren gestorben. Bei der Trauerfeier ehrte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher ihr lebenslanges Engagement gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung.

Peggy Parnass
Foto: Georg Wendt I picture alliance/dpa

Würdigung einer außergewöhnlichen Hamburgerin

In der Trauerhalle des jüdischen Friedhofs in Hamburg-Ohlsdorf versammelten sich rund 500 Menschen, um Parnass die letzte Ehre zu erweisen. Bürgermeister Peter Tschentscher bezeichnete sie als eine besondere Persönlichkeit der Stadt. Ihr Wirken als Autorin und Journalistin habe wesentlich zur Aufarbeitung der NS-Verbrechen beigetragen. Zudem sei sie zeitlebens eine unermüdliche Kämpferin gegen Hass und Ausgrenzung gewesen.

Eine Frau mit vielen Auszeichnungen

Peggy Parnass war am 12. März im Alter von 97 Jahren verstorben. Für ihre publizistische und gesellschaftliche Arbeit wurde sie vielfach geehrt: Neben dem Joseph-Drexel-Preis für herausragenden Journalismus erhielt sie auch die Biermann-Ratjen-Medaille der Stadt Hamburg und das Bundesverdienstkreuz. 2021 ernannte das deutsche PEN-Zentrum sie zudem zum Ehrenmitglied.

Persönliche Worte und bewegende Erinnerungen

Neben Bürgermeister Tschentscher ergriffen weitere Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter das Wort. Rabbiner Shlomo Bistritzky von der Jüdischen Gemeinde Hamburg, Isabella Vértes-Schütter, Intendantin des Ernst-Deutsch-Theaters, die Schauspielerin Sylvia Wempner sowie der Maler Ulrich Rölfing erinnerten an das Wirken und die Persönlichkeit von Peggy Parnass. Unter den Trauernden waren auch Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit, Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank und Polizeipräsident Falk Schnabel.

Vom Kindertransport zur renommierten Reporterin

Peggy Parnass prägte die deutsche Nachkriegsliteratur vor allem mit ihren Gerichtsreportagen, die zwischen 1970 und 1978 in der Zeitschrift „Konkret“ erschienen. Ihr Leben war von der NS-Verfolgung geprägt: Ihre Eltern wurden im Konzentrationslager Treblinka ermordet. Sie selbst überlebte dank eines Kindertransports nach Stockholm, wo sie in mehreren Pflegefamilien aufwuchs. Nach Studienaufenthalten in Stockholm, London und Paris kehrte sie schließlich in ihre Geburtsstadt Hamburg zurück – und wurde zu einer der wichtigsten Stimmen gegen das Vergessen.

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Quelle: (dpa/lno)

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