03. Dezember 2024 – Sebastian Tegtmeyer
"Wir l(i)eben bunt"
Polizei startet Kampagne gegen queerfeindliche Kriminalität
Queerfeindliche Straftaten werden oft nicht zur Anzeige gebracht. Mit der neuen Kampagne "Wir l(i)eben bunt" will die Polizei Hamburg das ändern. Auch personell hat sich die Behörde dafür aufgestellt.
Kampagne "Wir l(i)eben bunt" I Foto: Picture Alliance
03.12.2024
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Als Zeichen gegen queerfeindliche Kriminalität hat die Polizei Hamburg eine neue Kampagne vorgestellt. Unter dem Motto "Wir l(i)eben bunt" soll in der Öffentlichkeit etwa auf Plakaten und Litfaßsäulen dafür geworben werden, Hasskriminalität gegen queere Menschen an die Polizei zu melden.
Über 90 Prozent der queerfeindlichen Straftaten werde nie zur Anzeige gebracht
Über 90 Prozent der queerfeindlichen Straftaten werde nie zur Anzeige gebracht, betont der Polizeibeamte Tobias Conrad, der bei der Polizei Hamburg als LSBTI-Ansprechperson tätig ist. "In der Community selbst herrscht gegenüber der Polizei leider immer noch ein gewisses Misstrauen. Das versuchen wir ebenfalls, mit dieser Kampagne aufzubrechen", sagt Conrad. LSBTI steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Personen.
Queere Betroffene sollen sich sicher aufgehoben fühlen
Gemeinsam mit seiner Kollegin Miria Lottmann ist Conrad als einer der "Cops for Q" für Aufklärungsarbeit innerhalb und außerhalb der Behörde zuständig. Für queere Menschen bestehe unter anderem auch das Angebot, Anzeigen und Zeugenvernehmungen direkt mit den LSBTI-Ansprechpersonen vorzunehmen. Das Ziel sei schließlich, dass sich Betroffene bei der Polizei melden und dort "dann auch einfach sicher und wohl aufgehoben" fühlen, sagt Conrad.
Mit Fotos von queeren Menschen und dem Schriftzug "Gemeinsam gegen Hass! Erstatte Anzeige!" rufen die Motive zur Meldung von queerfeindlichen Straftaten auf. Ein QR-Code führt zu einer Informationsseite der Polizei, die sich an Betroffene richtet. Die Kampagne wird laut Polizei durch die Innenbehörde und die Behörde für Gleichstellung finanziert und ist mit Beteiligung von Vertretern aus der queeren Community entwickelt worden.
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(Quelle: dpa)