15. Mai 2025 – Chiara-Lee Haartje
Großrazzia im Hamburger Hafen – Elf Männer stehen wegen des mutmaßlichen Schmuggels von 4,6 Tonnen Kokain vor Gericht. Die Ermittlungen enthüllen eine kriminelle Logistik in Millionenhöhe.
Vor dem Landgericht Hamburg hat heute ein aufsehenerregender Prozess begonnen. Im Mittelpunkt steht der mutmaßliche Schmuggel von über 4,6 Tonnen Kokain. Angeklagt sind elf Männer im Alter zwischen 22 und 60 Jahren. Die Staatsanwaltschaft legt ihnen Beteiligung oder Beihilfe zum Drogenhandel in großem Stil zur Last.
Erste Lieferung: Über 2,5 Tonnen Kokain aus Ecuador
Im ersten Anklagepunkt geht es um rund 2.520 Kilogramm Kokain, die laut Ermittlungen im Mai des vergangenen Jahres in einem Container aus Ecuador über den Hamburger Hafen eingeführt wurden. Ein 60-jähriger Mann, der als Mitarbeiter eines Transportunternehmens tätig war, soll die Abholung des Containers aus dem Terminal Altenwerder organisiert haben. Zwei Lkw-Fahrer, die offenbar in die Aktion eingeweiht waren, holten den Container ab. Unbekannte Komplizen sollen anschließend das Kokain aus dem Container entnommen haben. Der Verbleib der Drogen ist bislang ungeklärt.
Zweite Lieferung: Polizei greift rechtzeitig ein
Im zweiten Fall versuchten die mutmaßlichen Täter, einen weiteren Container mit 2.116 Kilogramm Kokain auf ähnliche Weise zu entwenden. Auch dieser stammte aus Ecuador und war offiziell als Bananenlieferung deklariert. Der Container wurde in eine Lagerhalle im Hamburger Stadtteil Rothenburgsort gebracht. Doch diesmal waren die Ermittler vorbereitet: Das Spezialeinsatzkommando (SEK) schlug zu, bevor das Kokain entladen werden konnte. Insgesamt wurden zwölf Personen festgenommen. Der Marktwert der beschlagnahmten Drogen liegt laut Innensenator Andy Grote (SPD) bei rund 100 Millionen Euro.
Vorstrafen und umfangreiche Verteidigung
Sechs der elf Angeklagten sind bereits vorbestraft. Angesichts der Schwere der Vorwürfe wird jeder der Beschuldigten von zwei Verteidigern vertreten. Das Landgericht Hamburg hat insgesamt 36 Verhandlungstage angesetzt. Das Verfahren soll voraussichtlich bis zum 25. November andauern.
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Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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