16. Juni 2022 – Sebastian Tegtmeyer
Immer wieder wird uns von Fällen berichtet, in denen Fahrgäste in der S-Bahn die Maskenpflicht missachten und Mitarbeiter der S-Bahn-Wache nicht eingreifen. Nun haben sie das getan und werden auf Social Media mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert.
Immer wieder berichten uns Hamburgerinnen und Hamburger, dass sie in der S-Bahn Fahrgäste ohne Mund-Nasen-Schutz sehen und anwesende Mitarbeiter der S-Bahn-Wache nicht eingreifen.
Dienstag (14.06.) hat sie das in einer S31 zwischen Sternschanze und Dammtor allerdings getan. Und nun werden auf Social-Media-Kanälen Rassismus-Vorwürfe erhoben. Das Ganze endete nämlich damit, dass eine schwarze Frau in Handschellen am Boden lag.
Chefreporterin Carolina Koplin, was ist denn passiert? "Laut Bundespolizei wurden Beamte von der S-Bahn-Wache gerufen, weil sie bei der Feststellung ihrer Personalien helfen sollten. Die 24-jährige deutsche Staatsangehörige soll dann aber – kurz zusammengefasst– versucht haben zu flüchten und sie soll auch um sich geschlagen haben. Daraufhin wurde sie von den Beamten zu Boden gebracht und in Handschellen gelegt, heißt es.
Eine Sprecherin der S-Bahn-Wache, die ich zwar zitieren kann, die aber nicht namentlich genannt werden möchte, spricht in ihrer schriftlichen Antwort an mich von einer routinemäßigen Maskenkontrolle. Der Vorfall am Hauptbahnhof würde sie jedoch betroffen machen. Er würde sehr ernst genommen und geprüft werden.
Unabhängig von dem Fall würde gelten - ich zitiere – ‚Kulturelle Vielfalt, Offenheit, Toleranz und Respekt sind Grundwerte der Deutschen Bahn. Rassismus, Diskriminierung, Mobbing oder sexuelle Belästigung haben bei uns keinen Platz. Weder gegenüber unseren Fahrgästen, noch gegenüber unseren Mitarbeitern.‘
Ich hatte übrigens die Bundespolizei und die S-Bahn in Hamburg um ein Telefoninterview zu dem Fall gebeten, beide Parteien haben abgelehnt.“
16.06.2022
Chefreporterin Carolina Koplin zum Vorfall