19. Dezember 2022 – Sebastian Tegtmeyer

Verbraucher halten Geld zusammen

Rund 1.100 Hamburger Geschäfte haben Corona-Zeit nicht überstanden

Die Corona-Zeit hat es vielen Händlerinnen und Händlern schwer gemacht. Auch in Hamburg haben viele ihr Geschäft schließen müssen. Der Handelsverband Nord nennt nun Zahlen.

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Foto: Claudio Divizia, Shutterstock

Zwangsschließungen, geringere Umsätze und Personalmangel - in Hamburg haben viele Geschäfte die coronabedingten Einschränkungen nicht überstanden. "Schon heute gibt es im Vergleich zu 2019 bundesweit 41.000 Geschäfte weniger. Rechnerisch auf Hamburg bezogen sind das etwa 1.100 Geschäfte, die bereits weggefallen sind", sagte die Hamburger Geschäftsführerin des Handelsverbands Nord, Brigitte Nolte, dem "Hamburger Abendblatt". Die Zahlen beinhalteten auch Filialschließungen, sagte Nolte. Neueröffnungen seien bei diesen Zahlen nicht gegengerechnet.

Kostensteigerungen zehren Renditen auf

Aktuell zehrten zudem die Kostensteigerungen die Renditen auf, sagte Nolte weiter. "Gleichzeitig sind die Reserven nach der Pandemiezeit bereits aufgebraucht. Gerade Bekleidung und Schuhe sind die Branchen mit dem geringsten Bruttobetriebsüberschuss", so die Einzelhandels-Expertin weiter. Sie ging davon aus, dass bei den aktuellen Kostensteigerungen und der Verbraucherzurückhaltung außerdem bei sehr vielen Geschäften am Ende des nächsten Jahres keine schwarzen Zahlen mehr stehen könnten.

Verbraucher halten Geld zusammen

In der Pandemiezeit selbst seien die Umsatz-Erfahrungen der Händler sehr unterschiedlich gewesen. "Einige Branchen sind gut durch die Krise gekommen, etwa der Lebensmitteleinzelhandel, aber auch die Sortimente Möbel, Fahrräder oder Outdoor. Bei Mode und Schuhen sah es ganz anders aus." Nun aber mache der Verband die Erfahrung, dass alle Geschäfte gleich betroffen seien. "Die Verbraucher halten ihr Geld zusammen, auf der anderen Seite steigen die Kosten für die Händler." Das setze der ganzen Branche nach den Pandemiejahren extrem zu. "Unter dem Strich steht für 2022 ein reales Minus. Wie hoch das im Einzelnen ausfällt, wird sich zeigen."

Gründe seien stetig steigende Preise bei Lieferanten, Herstellern und Dienstleistern, wie Nolte am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur dazu sagte. "Und wir können die Preissteigerungen nicht eins zu eins an die Verbraucher weitergeben, weil der Wettbewerb das einfach verhindert", sagte Nolte. Insofern sänken die Margen.

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(Quelle: dpa)

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