03. Dezember 2025 – Chiara-Lee Haartje
Haben die Proteste der Fanszenen Wirkung gezeigt? Einige der geplanten Maßnahmen, wie personalisierte Tickets und Gesichtserkennung, haben es nicht auf die Agenda der Innenministerkonferenz geschafft. DFB und DFL haben einen deutlichen Appell.
Zum Auftakt der Innenministerkonferenz (IMK) in Bremen zeigt sich Entspannung in der Debatte um Sicherheitsmaßnahmen in Fußballstadien. Personalisierte Tickets, flächendeckende Ausweiskontrollen, Gesichtserkennung, KI-Überwachung und Pyrotechnik werden laut Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) nicht diskutiert.
Fans setzten Protest durch
Die Entscheidung folgt auf wochenlange Proteste aktiver Fangruppen, die geplante Maßnahmen als pauschalen Generalverdacht kritisierten. Mäurer betonte: „Sicherheit ist wichtig, aber wir dürfen nicht alle Fans unter Generalverdacht stellen. Dialog und Maßhalten stehen im Vordergrund.“
DFB und DFL appellieren an Politik
In einem Schreiben an führende Innenminister warnten DFB-Präsident Bernd Neuendorf, DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke und DFL-Geschäftsführer Marc Lenz vor Kollektivstrafen. Stadionverbote müssten auf nachweislichen Fakten beruhen. Ein „Gießkannenprinzip“ oder automatische Sperren ohne Einzelfallprüfung seien nicht akzeptabel.
Personalisierung von Tickets abgelehnt
Die Verbände lehnen die Personalisierung von Tickets ab, da sie weder die Sicherheit erhöhe noch mit der Stehplatzkultur vereinbar sei. Bremens Innensenator bestätigte, dass Ticketing-Themen nun vom Tisch seien: „Niemand wird die Stehplätze aufgeben, daher macht das Thema keinen Sinn.“
Mehr Transparenz bei Stadionverboten
Künftig sollen Stadionverbote klarer und einheitlicher geregelt werden. Der konkrete Tatvorwurf müsse „substanziell dargelegt“ werden. Eine übergeordnete Kommission beim DFB soll Standards sichern, Entscheidungen bleiben aber lokal. Polizei und Vereine können die Kommission bei Konflikten anrufen. Die Sicherheitslage in den Stadien habe sich zuletzt verbessert.
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Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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