Bäume stürzen, Ziegel fallen

Sturmtief "Poly" richtet in Hamburg keine größeren Schäden an

Der gestrige Sturm hat in Hamburg keine größeren Schäden angerichtet. Die Feuerwehr musste bis zum späten Abend rund 150 Mal wegen Wetterfolgen ausrücken. Es waren aber meist kleinere Fälle - beispielsweise Dachziegel oder Äste, die zu fallen drohten.

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06.07.2023
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Umgestürzte Bäume, heruntergefallene Dachziegel: Die Auswirkungen von Sturmtief "Poly" haben die Menschen in Hamburg und Schleswig-Holstein am Mittwoch zu spüren bekommen. Polizei und Feuerwehr verzeichneten in beiden Bundesländern bis zum späten Abend viele Einsätze. "Gott sei Dank gab keine schlimmen Vorkommnisse, bei denen sich jemand schwer verletzt hat", sagte ein Sprecher der Polizei Hamburg. Ähnlich lautete die bisherige Bilanz im nördlichsten Bundesland.

Unwetterwarnung in Schleswig-Holstein galt bis 22 Uhr

Die Unwetterwarnung vor Orkanböen für die Nordseeküste in Schleswig-Holstein galt bis 22 Uhr. "Es hat sich abgeschwächt", sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Anschluss. Aus Sorgen vor der seit dem Vormittag geltenden Unwetterwarnung waren viele Einrichtungen im Norden geschlossen geblieben. Der DWD hatte dazu aufgerufen, auf unnötige Autofahrten zu verzichten und windanfällige Gegenstände zu sichern.

Der Sturm bringe an den Küsten im Tagesverlauf Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde mit sich, hatte der DWD am Vormittag gewarnt. Das sei für einen Sommersturm schon ungewöhnlich. Ganz so viel verzeichnete der DWD am Ende nicht: Auf der Hallig Hooge wurden 109 Kilometer pro Stunde erreicht, in Büsum waren es 110 Kilometer pro Stunde.

Fußgängerin starb im niedersächsischen Emsland

Im niedersächsischen Emsland wurde eine Fußgängerin tödlich verletzt, als ein entwurzelter Baum umstürzte und sie unter sich begrub. Gleich zu mehreren durch den Sturm umgestürzten Bäumen auf der Autobahn 210 musste die Feuerwehr am Mittwochnachmittag zu Einsätzen ausrücken. "An den Stellen beispielsweise bei Schacht-Audorf oder Bredenbek geht es nur im Schneckentempo vorbei", sagte ein Polizeisprecher. Betroffen sei die Strecke sowohl in Richtung Kiel als auch in Richtung Rendsburg.

Sturm sorgte für Behinderungen im Zugverkehr

Der Sturm über Norddeutschland führte außerdem zu Behinderungen im Zugverkehr in Schleswig-Holstein. Ein umgestürzter Baum etwa blockierte am Mittwochnachmittag die Gleise auf der Strecke zwischen Hamburg und Westerland, wie die Deutsche Bahn auf Twitter mitteilte. Zwischen Niebüll und Hamburg fiel der Regionalexpress demnach aus. Das Problem auf dieser Strecke habe in der Folge zu weiteren Ausfällen und Verspätungen geführt, erklärte eine Sprecherin der Bahn.

Hamburger Feuerwehr rückte zu rund 150 Einsätzen aus

Die Hamburger Feuerwehr verzeichnete bis zum späten Abend rund 150 Einsätze in Zusammenhang mit dem Sturm. Es waren aber meist kleinere Einsätze - beispielsweise Dachziegel oder Äste, die zu fallen drohten. "Es ist relativ glimpflich ausgegangen", sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

"Schwere Sturmböen im Sommer verursachen vor allem an der Vegetation deutlich größere Schäden, weil die Bäume belaubt sind", sagte ein DWD-Meteorologe. Der Widerstand sei größer und die Bäume könnten das nicht so abfedern wie im Winter. "Die Gefahr ist deshalb deutlich größer, dass die bei solchen Böen umkippen oder Äste abbrechen." Schleswig-Holsteins Forstministerium appellierte an die Menschen im Norden, die Wälder während des Sturmtiefs und auch in den kommenden Tagen nicht zu betreten.

Hagenbeck ließ Außenbereich geschlossen

Der Tierpark Hagenbeck öffnete wegen des Wetters am Mittwoch nicht. Das teilte der Zoo auf seinen Internetseiten mit. Das Tropenaquarium konnte dagegen wie gewohnt besucht werden. Wegen des drohenden Sturms fuhren Regionalbahnen des Betreibers Metronom zwischen Bremen und Hamburg Stand Mittwochmittag langsamer. Fähren zur Nordseeinsel Pellworm und den Halligen fielen aus. Die Wyker Dampfschiffs-Reederei strich am Mittwoch alle nach 13 Uhr geplanten Abfahrten von und zu den Halligen.

Friedhöfe wurden ebenfalls geschlossen

Die Friedhöfe Ohlsdorf, Öjendorf, Volksdorf und Wohldorf in Hamburg wurden wegen der Sturm- und Orkanwarnungen ab 12 Uhr geschlossen. Eine Zufahrt sei ab dann nicht mehr möglich, teilte die Friedhofsverwaltung am Mittwochmorgen mit. Trauerfeiern wurden demnach ebenfalls abgesagt. Zentrale Vorgaben zu Schulschließungen gab es von Seiten des Bildungsministeriums in Kiel und der Schulbehörde in Hamburg nicht.

(Quelle: Stephanie Lettgen, dpa)

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