11. August 2025 – Mira Oetinger

Krebserregende Stoffe im Boden

Termin steht fest: Boberger Dünen werden nun endlich saniert

2018 wurden im Naturschutzgebiet rund um die Boberger Dünen krebserregende Giftstoffe im Boden gefunden. Die Werte waren so stark erhöht, dass der Bereich saniert werden muss. Bald ist es so weit.

Boberger Dünen
Boberger Dünen I Foto: Andreas Krumwiede

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11.08.2025
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Der seit mehreren Jahren mit Dioxin belastete Boden im Naturschutzgebiet Boberger Niederung im Hamburger Osten soll im Herbst ausgetauscht werden. Aktuell ist geplant, dass die Sanierung am 1. November beginnt. Ein entsprechendes Bieterverfahren läuft derzeit und soll bis Ende August abgeschlossen sein, wie ein Sprecher der Hamburger Umweltbehörde sagte. "Momentan sind wir im Zeitplan." Die kontaminierte Fläche ist gut 1,6 Hektar groß. Das ist in etwa so viel wie zwei Fußballfelder. Zuvor hatte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) berichtet.

Dem öffentlichen Bieterverfahren zufolge soll die Bodensanierung bis Ende 2027 abgeschlossen sein. Dazu sollen im Wesentlichen zunächst die obere Erdschicht abgetragen, dann mehrere Tausend Kubikmeter Unterboden ausgebaut und entsorgt sowie der Boden komplett erneuert und wieder bepflanzt werden. Im Plan stehen neben Pflanzen auch 900 Stieleichen.

Luftbilder aus dem Jahr 1962 geben Hinweise

Das Umweltgift war 2018 in einer routinemäßig entnommenen Bodenprobe entdeckt worden. Die Behörde vermutet, dass es aus der Pflanzenschutzmittelproduktion eines in Moorfleet ansässigen Chemieunternehmens stammt. Die möglichen Abfallstoffe sind den Angaben zufolge vermutlich in den 1960er Jahren in den Boden gelangt. "Ein Luftbild aus dem Jahr 1962 legt nun die Vermutung nahe, dass damals zusammen mit möglicherweise per Bahn oder per Lkw angeliefertem Boden- und Bauschutt auch illegaler Industrieabfall abgekippt wurde", schreibt die Behörde im Internet.

Bei den Bodenproben 2018 wurde der Grenzwert teilweise um das 700-fache überschritten. Der Bereich im Norden des Naturschutzgebiets im Stadtteil Lohbrügge war nach dem Fund abgesperrt worden. Umfangreiche Untersuchungen hatten ergeben, dass das Dioxin bis rund einen Meter unter der Oberfläche nachweisbar ist.

Der Umweltbehörde zufolge liegen die Kosten bei rund 8,5 Millionen Euro. 3,75 Millionen Euro davon zahlt die Firma C.H. Boehringer Sohn AG & Co KG.

Giftstoffe können Krebs auslösen

Dioxine entstehen nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit meist als unerwünschte Nebenprodukte bei Verbrennungsprozessen in der Industrie, aber auch im Hausbrand. Die durch einen Chemieunfall in Seveso bei Mailand (1976) bekannt gewordenen Giftstoffe gelten als krebserregend und können die Entwicklung von ungeborenen Kindern und Säuglingen stören.

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(Quelle: dpa)

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