17. August 2022 – Stefan Angele
Nicht nur Natur leidet
Trockenheit setzt Hamburger Stromnetz zu
Foto: Canetti/Shutterstock
Seit Wochen und Monaten regnet es in Hamburg und auch im Rest Deutschlands viel zu wenig. Es droht einer der trockensten Sommer aller Zeiten zu werden. Das hat auch Auswirkungen auf Natur und Infrastruktur in der Hansestadt - mit überraschenden Konsequenzen.
17.08.2022
Chefreporterin Carolina Koplin über die Trockenheit in Hamburg
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Natur in Hamburg leidet
Radio Hamburg Chefreporterin Carolina Koplin hat mit der Umweltbehörde gesprochen und dort nachgefragt, wie man aktuell die Lage von Bäumen, Sträuchern und Co. einschätzt. Die Bäume in den Wäldern leiden aktuell massiv unter Trockenstress, der sich gemeinhin gut sichtbar in der Verfärbung der Blätter bemerkbar macht. Schon viele Bäume lassen jetzt Mitte August ihre Blätter fallen oder haben gelbe Blätter, was sonst erst Mitte oder Ende September der Fall wäre. Zu den 226.000 Straßenbäumen bei uns in der Stadt kann die Behörde keine genauen Angaben treffen, weil es keine Erhebungen gibt. Allgemein gilt aber, dass auch diese Bäume unter der Trockenheit leiden und vor allem Jungbäume gefährdet sind, die noch nicht so tief wurzeln. Sie lassen sich in solchen Situationen aber auch am einfachsten bewässern. Große Bewässerungsaktionen, wie zum Beispiel vor vier Jahren im Stadtpark als die Polizei altes Wasser aus Wasserwerfern verteilte, sind bisher aber nicht geplant.
So sieht es an Alster und Elbe aus
Die Sauerstoffkonzentration in der Elbe ist laut der Behörde weiterhin angespannt. Immer wieder tauchen deshalb auch tote Fische auf. Von einem Massensterben kann aber nicht die Rede sein. Darüber hinaus führen viele Bäche, Fleete, Kanäle und Flüsse in der Stadt aktuell extremes Niedrigwasser, das zudem noch außergewöhnlich warm ist. So lag die Temperatur am Bunthaus in der Norderelbe am Mittwochmorgen (17.08.) bei fast 25 Grad. Die Sauerstoffwerte am Alsteroberlauf sind bisher noch in Ordnung, sodass keine Belüftungsaktionen durchgeführt werden müssen. Aber auch hier ist die Temperatur fast schon badezimmertauglich. An der Lombardsbrücke wurden zuletzt 25,1 grad gemessen.
Auch die Infrastruktur steht unter Trockenstress
Die trockenen Böden machen nicht nur der Natur in Hamburg zu schaffen, sondern teils auch den Kabeln. Momentan gibt es häufiger Stromausfälle. Schuld ist offenbar ein bereits bekanntes Phänomen: der sogenannte "Sommerfrost", so Anette Polkehn Appel von Stromnetz Hamburg: "Aufgrund der Hitze zieht sich der Boden zusammen, sodass auf die unterirdischen Kabel, verstärkter Zug- und Druckkräfte wirken, wodurch dann manchmal Kabel oder Muffen beschädigt werden. Präventiv kann Stromnetz Hamburg aber nichts unternehmen. Die gute Nachricht ist laut Pohlkehn Appel allerdings, dass ein Stromausfall häufig schnell behoben werden kann: "Das geht schon aus dem Grunde, weil das Stromnetz in Hamburg redundant aufgestellt ist, wodurch beim Ausfall eines Kabels schnell auf das zweite geschaltet werden kann."
Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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