11. Januar 2022 – Sebastian Tegtmeyer
Keine Fans beim HSV & FC St. Pauli
Angesichts der Corona-Lage hat Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher dem HSV und FC St. Pauli sowie den anderen Profivereinen in der Stadt wenig Hoffnung gemacht, in nächster Zeit wieder eine größere Zahl von Zuschauern in ihre Stadien oder Hallen zu lassen.
"Mein Wunsch ist es, dass noch einmal mit den Vereinen gesprochen wird und dass wir einen Weg finden, der für alle vertretbar ist", sagte der SPD-Politiker am Dienstag. Aber es werde keine Stadien mit Tausenden Zuschauern geben, betonte er. "Das geht eben nicht. Das kann auch nicht das Ergebnis dieser Gespräche sein." Tschentscher verwies auf Vereinbarungen der anderen Bundesländer. "Kein Bundesland wird meiner Einschätzung nach Zuschauer in einem nennenswerten Umfang in den Bundesliga-Stadien zulassen können, weil wir befürchten, sonst aus der Bahn geworfen zu werden und drastischere Maßnahmen wieder nötig werden."
Kritik von den Vereinen
Die in Hamburg seit diesem Montag für vier Wochen geltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sehen Geisterspiele für den Profisport vor. Im Amateursport dürfen bis zu 200 Zuschauer in Hallen und 1.000 in Stadien sein. Auch in Kulturstätten wie der Elbphilharmonie ist eine größere Ansammlung von Menschen zugelassen. Das hatten der HSV und der FC St. Pauli, Basketball-Bundesligist Hamburg Towers, Handball-Bundesligist HSV Hamburg und Eishockey-Oberligist Crocodiles Hamburg kritisiert. In einer gemeinsamen Erklärung vom Freitag hatten sie eine Gleichbehandlung mit dem Amateursport und der Kultur sowie eine Unterstützung wegen der Einnahmeausfälle eingefordert.
"Ich verstehe, dass der Profisport sagt: Wieso ist das so?", sagte Tschentscher. Es ginge nicht, "weil diese großen, überregionalen Veranstaltungen in dieser Lage nicht verantwortungsvoll sind", gab er zur Antwort und verwies auf die rasante Verbreitung der Coronavirus-Variante Omikron. Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung haben die Clubs am vergangenen Wochenende Vorschläge für eine Zuschauer-Regelung erhalten, die sich an der für den Amateursport anlehnt.
Die Innen- und Sportbehörde wolle noch einmal mit den Vereinen sprechen, bestätigte der Bürgermeister: "Wir wollen ja niemanden ins Unglück bringen." Es gebe auch wirtschaftliche Hilfen für die Vereine, die jetzt keine Einnahmen bekommen. Er wolle nicht, "dass die Frage weiter konfrontativ als Missachtung der Interessen des Sports oder Ähnliches gesehen wird. Das ist nicht der Ansatz", meinte Tschentscher. "Kein Bundesland hat das Bedürfnis, dem Profisport Übles zu tun."
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Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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