15. August 2022 – Zoe Groening (deaktiviert 16.07.24)

"Die Gasumlage verschärft die finanzielle Belastung aller Mieter noch weiter"

Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen fordert eine Wohngelderhöhung

Wegen der stark gestiegenen Energiekosten möchte der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen das Wohngeld erhöhen und den Kreis der Bezugsberechtigten erweitern. Viele Menschen können sich ihre Wohnungen sonst einfach nicht mehr leisten. Die Gasumlage hat die Situation jetzt zusätzlich verschlimmert.

Immobilienpreise, Wohnungspreise, Steigende Mieten
Foto: Kanjana Kawfang, Shutterstock

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) fordert, das Wohngeld zu erhöhen und den Kreis der Bezugsberechtigten erheblich zu vergrößern. "Die dramatisch gestiegenen Energiekosten haben längst die Mitte der Gesellschaft erreicht", erklärte Direktor Andreas Breitner am Montag (15.08). "Deshalb muss die Einkommensgrenze, bis zu der Wohngeld gezahlt wird, deutlich erhöht werden." Breitner reagierte auf die Bekanntgabe der Gasumlage, die ab Herbst zu zahlen ist. Sie beträgt 2,4 Cent pro Kilowattstunde.

Besonders Haushalte mit mit mittlerem und geringem Einkommen leiden unter der Gasumlage

Die Umlage soll Versorgern zugutekommen, die zu hohen Preisen Ersatz für ausbleibendes, günstigeres Gas aus Russland kaufen müssen. Bei einem Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden betragen die Mehrkosten rund 484 Euro. "Die Gasumlage verschärft die finanzielle Belastung aller Mieter noch weiter", kommentierte Breitner. "Besonders betroffen sind Haushalte mit mittlerem und geringem Einkommen, die keinen Anspruch auf Sozialhilfe oder Hartz IV haben und für die jetzt rasch eine entlastende Lösung gefunden werden muss.»

Mit dem Wohngeld könne den Menschen am einfachsten geholfen werden

Ausufernde Diskussionen über Förderprogramme seien jetzt fehl am Platz. Der einfachste Weg, den Menschen zu helfen, führe über das Wohngeld. "Das Wohngeld muss schnell bekannter, umfassender und digitaler werden", meinte Breitner. Dann wäre es eine entscheidende Hilfe für Millionen Bundesbürger. Sinnvoll wäre es zudem, schon bei der Prüfung der Steuererklärung festzustellen, ob jemand Anspruch auf Wohngeld hat. Anschließend könne den Berechtigten das Wohngeld automatisch überwiesen werden. Der VNW vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 407 Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen.

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(Quelle: dpa)

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