05. Januar 2023 – Stefan Angele
Ihr stimmt ab!
Verbraucherzentrale Hamburg sucht die Mogelpackung des Jahres 2022
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Es ist wieder soweit. Seit Donnerstag (05.01.) können die Verbraucher im Norden wieder über die ärgerlichste Mogelpackung des Jahres abstimmen. Wieder gibt es fünf Produkte, bei denen im Jahr 2022 die Füllmenge teils deutlich reduziert und der Preis gleichzeitig angehoben wurde. Ausgewählt wurden die Produkte nach der Einsendung durch Verbraucher von der Verbraucherzentrale Hamburg.
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Diese Kandidaten sind in der engeren Auswahl
Kandidat 1 | "Rama" von Upfield: Gleicher Becher, gleiches Design. Der Inhalt der "Rama" ist 2022 trotzdem geschrumpft – von 500 auf 400 Gramm. Die perfekt getarnte "Schrumpfkur" führt zu einer versteckten Preiserhöhung von 25 Prozent. Gleichzeitig benötigt Upfield für 1.000 Tonnen Streichfett eine halbe Million Becher mehr.
Kandidat 2 | "Leerdammer" von Lactalis: Die Packung mit den "Leerdammer" Käsescheiben ist wieder etwas "leerer" geworden. Dabei hatte man Kundinnen und Kunden vor einiger Zeit noch dauerhaft mehr Inhalt versprochen. Im Laufe des Jahres 2022 mussten sie stattdessen bis zu 43 Prozent mehr für ihren Käse berappen. Der Sticker "Neuer Inhalt 140 g" nützt wenig, wenn man die alte Packungsgröße nicht kennt.
Kandidat 3 | "Pringles" von Kellogg: Klammheimlich hat Kellogg bei seinen "Pringles" Chips 2022 den Inhalt reduziert und dreht so weiter munter am "Füllmengenkarussell" mit immer wieder neuen Inhaltsmengen. Zusätzlich hat der Handel durchgängig den Preis für das Produkt erhöht. Insgesamt kommt so ein Preisaufschlag von 25 Prozent zustande.
Kandidat 4 | "Calgon" von Reckitt Benckiser: Mehr Wäschen pro Packung "Calgon Power Pulver" klingt gut. Ist es aber nicht! Denn: Der Hersteller trickst beim Wasserenthärter dreist mit den Dosierangaben. Eine scheinbar höhere Anzahl an Waschladungen pro Packung entpuppt sich 2022 als versteckte Preiserhöhung von 42 Prozent.
Kandidat 5 | "Goldbären" von Haribo: Haribo mopst Verbraucherinnen und Verbrauchern zum Firmenjubiläum die "Goldbären" aus der Tüte. 14 Prozent teurer wurden die Fruchtgummis dadurch im letzten Jahr. Dutzende weitere Sorten sind betroffen. Etwas kleinere Packungen helfen nicht, um das zu bemerken, da der Vergleich zur alten Tüte fehlt.
Noch nie so viele Beschwerden wie 2022
Noch nie hat die Verbraucherzentrale Hamburg so viele Hinweise zu versteckten Preiserhöhungen bekommen wie 2022. "Allein in den Monaten August, September und Oktober des letzten Jahres gingen deswegen mehr als 700 Beschwerden bei den Verbraucherschützern ein", so die Verbraucherschützer. Das sei wahrscheinlich aber nur die Spitze des Eisberges, erklärt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Kaum rechtliche Handhabe
Rein rechtlich sind Mogelpackungen selten zu belangen. "Die derzeitigen Gesetze geben Unternehmen viel Freiraum, um Verbraucher hinters Licht zu führen", ärgert sich Valet. Zwar würden sich einige Anbieter bemühen, ihre Kunden besser zu informieren, doch häufig entpuppen sich die Maßnahmen als Luftnummer. In Brasilien ist das zum Beispiel anders. Dort müssen Hersteller für mindestens sechs Monate auf der Vorderseite der Verpackung gut lesbar die alte und neue Inhaltsmenge des Produkts sowie die absoluten und prozentualen Werte der Schrumpfung angeben.
Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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