12. Juli 2022 – Zoe Groening (deaktiviert 16.07.24)
Urlaub soll die schönste Zeit des Jahres sein, da wollen wir uns ausgiebig vom Stress des restlichen Jahres erholen. Doch oft wird es dann im Urlaub selber stressig. Kofferpacken, Kinderquengeln, Corona-Sorgen und verpassen will man im Urlaubsland natürlich auch nichts. Wie kann man die Nerven in diesen Situation am besten beruhigen? Heute: Wie kann man am besten gegen den Stress bei der Anreise in den Urlaub vorgehen?
Endlich Urlaub, endlich Entspannung. Manchmal kann der Urlaub aber leider auch ziemlich stressig sein, egal ob beim Koffer packen oder sogar im Urlaub selbst. Was kann man also tun, um die Zeit der Entspannung auch wirklich entspannt zu verbringen? Stress-Coach Jacob Drachenberg gibt Tipps, wie man sich gegen Urlaubsstress am besten wehren kann.
Helfen Stress-Tipps auch bei gestrichenen Flügen oder einem geplatzten Urlaub?
"Da wird es jetzt auch kein Patent-Rezept dafür geben, wenn ich jetzt wirklich nicht immer in den Urlaub fliegen kann, denn das ist ärgerlich, da wird man wütend und da kann man auch traurig und verzweifelt sein. Das darf man auch ruhig mal zu lassen, weil natürlich an so einem Urlaub viele Erwartungen dran hängen. Ich sag mal so, dass wird man auch mit den besten Stress-Tipps am Ende nicht gewährleisten können, dass der Flieger dann abfliegt."
Wie kann man das Stresslevel bei der Anreise abmildern?
"Nicht davon ausgehen, dass alles reibungslos klappt. Ich glaube, wir sind da sehr verwöhnt in der westlichen Gesellschaft, dass ein Zahnrad ins nächste greif und wir einfach reibungslos in den Urlaub fliegen können oder reibungslos in den Urlaub fahren können. Stress ist immer dann sehr negativ, wenn Erwartung auf Realität trifft. Ich erwarte, dass alles reibungslos funktioniert, und die Realität ist, ich bin vier Stunden im Stau. Wenn ich aber vorher schon gedanklich verstanden habe: "Es kann passieren, dass ich im Stau stehe und es ist auch gar nicht schlimm, dann quatschen wir ein bisschen als Familie, spielen ein paar Spiele", dann ist der Stress gar nicht so schlimm."
Kann man den Stau auf der Autobahn, wenn man auf dem Weg in den Urlaub ist, als "Stresshölle" bezeichnen?
"Die Hölle ist es deshalb mental ganz oft, weil wir ein Ziel haben, wir wollen schnell zum Urlaubsort und können gar nichts machen. Wir wollen, wenn wir eine Stresssituation haben, körperlich oder mental, immer irgendwas lösungsorientiertes machen, aber in dem Moment bin ich ja gezwungen: Ich steh im Stau, ich kann nichts machen und der Stress kann nirgendwo hin."
Hilft es, wenn man seine Wut einfach raus lässt?
"Das kann auch sein, dass man auch wirklich ein Ventil findet, einmal laut flucht oder aufs Lenkrad haut, auch den Gefühlen Raum gibt. Dann ist aber auch noch ein paar Minuten wieder okay, dann kann man sich wieder runterholen, weil das ist dann einfach nur selbstgewählte Belastung, wenn ich dann stundenlang einfach gestresst bin, denn es geht gerade nicht um Leben und Tod."
Wie bleibt man entspannt, wenn es dann auch noch brühend heiß im Auto ist?
"Wenns vielleicht auch heiß ist, dann vielleicht auch wenn gar nichts geht im Stau, ganz kurz Mal ums Auto laufen. Oder wirklich früh darum kümmern: Geht die Klimaanlage? Oder haben wir genug Getränke da? Das man vielleicht bevor man losfährt auch mal für drei oder vier Stunden Stau Getränke und Essen mitnimmt. Und in dem Moment einfach wirklich verstehen, die Stressreaktion denkt gerade, es ist jetzt ganz dramatisch, aber in dem Moment wird die Welt nicht untergehen, weil wir drei Stunden später am Urlaubsort sind. Und das werden wir auch spätestens am zweiten Urlaubstag vergessen haben am Ende."
Wie schafft man es, sich auch schon auf der Anreise zu erholen?
"Ja, das ist ein spannender Punkt, da kommt auch viel Stress her, dass die Leute, die in den Urlaub fahren am Ende glauben, die Reise muss auch schon urlaubsmäßig sein, mit Entspannung, mit Erholung, am besten schon mit dem mentalen Piña Colada irgendwie am Pool sitzen, dabei ist man gerade im Flugzeug, im Zug, im Bus oder auch im Auto. Ich glaube, die Bewertung, die wir der Hinreise und auch der Rückreise zukommen lassen ist halt: Es wird auch manchmal anstrengend, aber es lohnt sich, denn das muss ich jetzt mal machen, um in den Urlaubsort zu kommen. Das ist halt eine Übergangsphase."
Hat der Sitznachbar auch einen Einfluss auf das eigene Stresslevel?
"In den meisten Fällen fahren wir ja mit den Leuten, mit denen dann im Urlaub auch Zeit verbringen, ja auch schon im Flugzeug und Auto. Bedeutet: Wir haben jetzt ja die liebsten Menschen, die wir eigentlich uns ausgewählt haben für den Urlaub einfach dabei. Und es ist fast egal, was wir erleben, es kommt immer auf die Menschen an, die wir neben uns haben und dann ist manchmal auch eine blöde Situation im Stau und es ist alles total lächerlich doof gerade, keiner hat sichs ausgesucht, irgendwie aushaltbar und irgendwie auch eine Situation, die zusammenschweißt am Ende, weil wir halt mit dem Partner, mit den Kindern da unterwegs sind."
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