22. April 2022 – Sebastian Tegtmeyer

Niedersachsen

Weiter lange Wartelisten für Schwimmkurse

In Niedersachsen warten mindestens 75.000 Kinder auf einen Platz im Schwimmkurs, schätzt die DLRG. Teilweise liegen die Wartezeiten bei bis zu drei Jahren. Für den Abbau der Warteliste gibt es kreative Ideen.

Kinder beim Schwimmkurs im Schwimmbad
Foto: Monkey Business Images, Shutterstock

In Niedersachsen warten mindestens 75.000 Menschen auf einen Platz in einem Schwimmkurs. Grund dafür sind wegen der Pandemie ausgefallene Schwimmkurse, wie der Landesverband der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mitteilte. Die Zahl entspräche einem durchschnittlichen Geburtenjahrgang und berücksichtige nur Menschen, die sich während der Corona-Pandemie auf eine Warteliste eingetragen haben.

Warteliste von bis zu drei Jahren

Den Angaben nach könnte die Zahl der Wartenden auch bei bis zu 150.000 liegen, schätzt die DLRG. Eine zentral erfasste Zahl gibt es nicht. An einigen Orten betrage die Wartezeit für einen Platz in einem Schwimmkurs bis zu drei Jahre. "Damit bleibt die Gefahr von Schwimmunfällen bei Kindern, die noch keinen Platz erhalten haben, sehr hoch", sagte ein Sprecher des DLRG-Landesverbandes Niedersachsen. Viele Kinder hätten wegen der Pandemie das Schwimmen auch wieder verlernt oder nie richtig gelernt, weil sie nicht trainieren konnten.

DLRG plant mobile Schwimmbecken

Teilweise sei bereits mit Zusatzkursen versucht worden, Wartelisten abzubauen. Zudem bietet die DLRG von Juni bis September Schwimmkurse in mobilen Schwimmbecken an. Die vier Pools sollen neben Kindertagesstätten im gesamten Bundesland aufgebaut und zur Wassergewöhnung genutzt werden. Die Teilnehmer sollen anschließend die Möglichkeit auf einen verkürzten Seepferdchen-Kurs in einem Schwimmbad bekommen. Darüber hinaus fordert die DLRG mehr Möglichkeiten zur Nutzung von Schwimmbädern, um mehr Kurse anbieten zu können.

Mehr Badeunfälle befürchtet

In Niedersachsen haben die ersten Freibäder bereits wieder geöffnet. Möglicherweise könne es in diesem Jahr durch die fehlende Schwimmausbildung zu mehr Badeunfällen kommen, sagte der DRLG-Sprecher. "Die Schwimmsicherheit vieler Schwimmerinnen und Schwimmer dürfte damit gesunken sein." Für die DLRG zählen erst Schwimmer mit Bronze-Abzeichen als sicher. Die Zahl der Unglücke hänge allerdings auch mit dem Wetter und der entsprechenden Zahl der Besucher von Seen und Freibädern zusammen. Die DLRG-Rettungsschwimmer würden sich mit Schulungen und Fortbildung auf die Saison vorbereiten.

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(Quelle: dpa)

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