06. September 2021 – Stefan Angele
Bahnkunden müssen sich auch zum Start in die neue Woche auf zahlreiche Verspätungen und Zugausfälle einstellen. Die Gewerkschaft GDL setzt ihren Streik bei der Deutschen Bahn auch am Montag (06.09.) fort.
Ersatzfahrplan bleibt bestehen
Die Bahn geht nach eigenen Angaben davon aus, das Angebot im Fernverkehr mit etwa 30 Prozent und im Regionalverkehr durchschnittlich mit etwa 40 Prozent der Zugverbindungen aufrecht erhalten zu können. "Es gilt weiterhin, wie auch am Wochenende, der Ersatzfahrplan", sagte ein DB-Sprecher am Montagmorgen. Im
Güterverkehr wird ebenfalls weiter gestreikt. Die Bahn rät, Reisen möglichst zu verschieben und sich bei zwingenden Reisen auch kurzfristig vor Abfahrt über das Zugangebot zu informieren.
Viele Einschränkungen für Reisende im Norden
So fahren in Schleswig-Holstein und Hamburg beispielsweise weiterhin auf der Strecke zwischen Flensburg beziehungsweise Kiel und Hamburg Züge des RE 7/RE 70 im Zweistundentakt, zwischen Hamburg und Lübeck soll der RE 8 stündlich unterwegs sein. Auch der S-Bahn-Verkehr in Hamburg ist von den Streiks betroffen und stark ausgedünnt. Die Linien S31, S2 und S11 fallen aus. Die Linien S1, S21 und S3 sollen im Innenstadtbereich im 20-Minuten-Takt verkehren. In Niedersachsen und Bremen fahren beispielsweise weiterhin die Regionalbahnen wie der RE 1 zwischen Norddeich (Mole), Bremen und Hannover sowie der RE 9 zwischen Bremen Hauptbahnhof und Osnabrück überwiegend im Zweistundentakt. Auch der S-Bahn-Verkehr in Hannover ist von den Streiks betroffen und ausgedünnt. Die Züge der Linie S5 zwischen dem Flughafen Hannover und Hameln/Bad Pyrmont verkehren im Stundentakt, zwischen Hameln und Paderborn im Dreistundentakt. Die Linien S1 und S2 werden im Zweistundentakt bedient. Die Linien der S4 (Bennemühlen - Hannover Hbf - Hildesheim Hbf) fallen voraussichtlich aus. Alternativ fahren auf der Strecke Hannover Hbf und Hildesheim Hbf die Züge des erixx.
Streik endet vorerst in der Nacht zu Dienstag
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will mit dem Streik höhere Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten erzwingen. Es ist der dritte Streik in dieser Tarifrunde. Um 2.00 Uhr in der Nacht auf Dienstag (07.09.) soll der Arbeitskampf beendet werden.
Droht schon bald neuer Streik?
Ein Ende des Streiks scheint vorerst allerdings nicht in Sicht. Die Lokführergewerkschaft GDL sieht im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn nämlich keine Basis für neue Verhandlungen. Die Gewerkschaft sei zu weiteren Gesprächen bereit, wenn ein verhandlungsfähiges Angebot von der Bahn komme, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Montag (06.09.) im ZDF-"Morgenmagazin". Das sogenannte Angebot der Bahn sei nur eine vorgetäuschte Verbesserung. Die Bahn wolle die GDL auf Lokführer und Zugbegleiter beschränken und dieser verweigern, Tarifverträge für die Werkstatt und Verwaltung abzuschließen. Hier würden Grundrechte tangiert. Weselsky wies Kritik von DGB-Chef Reiner Hoffmann zurück und sieht die GDL zu Unrecht an den Pranger gestellt. Hoffmann hatte der GDL Partikularinteressen und Profilierungsversuche gegen die größere Bahngewerkschaft EVG vorgeworfen. Mit dem bisherigen Streik bei der Deutschen Bahn sei die GDL "sehr zufrieden". "Dass das für Kunden unschön ist, ist uns klar", sagte Weselsky. Die Wettbewerber der Deutschen Bahn halten den Verkehr nach seien Angaben komplett aufrecht. Diese seien auch der Beweis dafür, dass Arbeitgeber ihren Beschäftigten die "ordentlichen Lohnerhöhungen zugestehen".
Der beste Verkehr für den Norden
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