11. August 2022 – Zoe Groening (deaktiviert 16.07.24)
Schneller als man denk ist der Sommerurlaub schon wieder vorbei und es geht für die Kinder wieder zurück in die Schule oder den Kindergarten. Gerade mit Blick auf Corona und den kommenden Herbst kann das stressig sein. Aber auch in solch einer Situationen gibt es Tricks, wie man den Schulanfang für alle so entspannt wie möglich gestaltet.
Eben noch mit Cocktail an der Strandbar oder mit den Kindern beim Wandern - jetzt bald wieder im Büro und die Kinder auf dem Weg zur Schule. Irgendwann ist jeder Sommerurlaub vorbei. Diplom-Psychologin Svenja Lüthge gibt Ratschläge, wie man als Familie wieder in den Alltag zurückkehrt und auch in möglichen Krisenzeiten die Zuversicht nicht verliert.
Wie gut kommen Kinder im Regelfall in den Alltag zurück?
"Also Kinder freuen sich in der Regel wieder auf die Schulzeit. Ihre Freunde wieder zu treffen. Auch im Kindergarten wieder unter ihren kleinen Kollegen zu sein. Die sind eigentlich relativ unkompliziert, was das angeht. Also die Ferien, wenn wir uns auch da erinnern früher, sechs Wochen, das kam uns ja wahnsinnig lang vor. Darauf hat man sich gefreut, aber wenn die sechs Wochen dann um waren, dann hat man sich tatsächlich auch wieder darauf gefreut seine Freunde zu treffen und dann auch eben wieder zur Schule zu gehen oder in den Kindergarten."
Wie hilft man Kindern wieder in den Alltag zurückzufinden?
"Das regelt der Alltag. Da ist eigentlich ganz schön, wenn man den Alltag dann wieder aufnimmt und vielleicht ist es auch eine schöne Sache wenn man sagt: "Okay, wenn du jetzt die ersten paar Tagen in der Schule wieder geschafft hast oder auch im Kindergarten, dann machen wir uns einen schönen gemeinsamen Abend und schwelgen nochmal in den Erinnerungen vom Urlaub. Spielen vielleicht nochmal das Spiel, das wir dann immer nach dem Essen gespielt haben gemeinsam, schauen uns nochmal die Urlaubsfotos an oder drücken vielleicht auch mal ein schönes Urlaubsfoto aus und hängen uns das an die Wand und können so quasi den Urlaub nochmal so ein bisschen zurückholen. Und dann haben die Kinder etwas, worauf sie sich auch freuen können und starten dann so Stück für Stück in den Alltag."
Sollte man Corona-Sorgen vor Schulbeginn mit den Kindern besprechen?
"Aufgrund der aktuellen Corona-Lage gibt es so viele Informationen, dass es zur Zeit schwierig ist, sich auf den Herbst vorzubereiten, deswegen finde ich eigentlich folgendes Prinzip immer ganz gut: Schauen wir mal, dann sehen wir ja." Kinder haben ja auch bereits auch schon viele Erfahrungen gesammelt in der Vergangenheit. Viele Situation auch gut durchlaufen und die Zuversicht dann eben auch wieder gut durch den Herbst zu kommen, das sollten wir uns auf jeden Fall beibehalten. Das Gespräch darüber, was wäre wenn wieder Masken getragen werden müssten oder wieder Schuleinschränkungen bevor stünden, finde ich persönlich tatsächlich zu negativ, da wir ja tatsächlich nicht wissen, was sein wird. Also schauen wir nach den Ferien einfach was passiert und gehen davon aus, dass wir damit auch wieder gut umgehen können."
Wie kann man Kindern erklären, dass die Familie jetzt beispielsweise wegen der Energiekrise sparen muss?
"Also je nach Alter kann man mit den Kindern darüber sprechen, welche Einschränkungen vielleicht möglich sein könnten. Kinder im Kindergartenalter stellen dann so ganz einfache Fragen: "Darf ich dann jeden Abend noch in die Badewanne steigen oder wird das dann nicht mehr so sein?" Und dann könnte man als Eltern darauf antworten: "Vielleicht ist es so, dass du nur noch einmal die Woche Baden gehen darfst." Und dann wissen die Kinder Bescheid, man hat drüber gesprochen und weil die aber in dem Alter so sehr im Hier und Jetzt leben, ist es meistens damit auch erledigt. Mit Grundschulkindern und Teenagern kann man auf jeden Fall ein aufklärendes aber auch zuversichtliches Gespräch führen."
Sollte man mit seinen Kindern über seine Ängste und Sorgen wegen der Energiekrise sprechen?
"Man kann auch mit den Kindern das Gespräch suchen und da ist zum Beispiel auch immer wichtig ein gutes Vorbild zu sein als Eltern und zeigen: " Ich kann mit diesen Ängsten auch umgehen. Sie sind zwar da, aber ich kann damit umgehen." Und mit den Kindern vielleicht gemeinsam darüber zu reden, wie man das löst. Wie schaffe ich das denn mit meiner alltäglichen Angst umzugehen? Und das ist für die Kinder eigentlich ein gutes Vorbild, dass die Ängste zwar da sind, aber das sie mich nicht blockieren, sondern ich habe eine Strategie und werde auch damit fertig."
Wie kann man als Familie auch in Krisenzeiten optimistisch bleiben?
"Eines darf man nicht vergessen und zwar das wir uns als Eltern und als Menschen eben Gedanken und Sorgen um die Zukunft machen, aber gerade auch kleine Kindern haben das Recht nicht so mit diesen Sorgen belastet zu werden. Da ist es immer gut, wenn wir es schaffen auch als Eltern im Hier und Jetzt zu bleiben und eben die kleinen Dinge des Alltags auch zu genießen. Nur dann, wenn es uns als Erwachsenen gut geht, können wir auch gut für die Kinder sorgen und die Sorgen und Nöte, die wir haben, belasten uns dann nicht mehr allzu sehr und wir können zuversichtlicher und optimistischer in die Zukunft schauen."
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