Die Zahl der Arbeitslosen in Hamburg ist im Dezember leicht gesunken - und das trotz der weitreichenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.
Trotz der weitreichenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist die Zahl der Arbeitslosen in Hamburg im
Dezember zunächst leicht gesunken. Im Vergleich zum November sei die Erwerbslosigkeit um 610 oder 0,7 Prozent auf 82 359 Arbeitslose zurückgegangen, teilte die Arbeitsagentur am Dienstag mit. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 28,5 Prozent beziehungsweise 1,7 Prozentpunkte auf 7,7 Prozent. Die Folgen der verschärften Corona-Maßnahmen lassen sich an den Arbeitslosenzahlen im Dezember noch nicht ablesen. Stichtag für die Erhebung war der 10. Dezember, als die Geschäfte noch geöffnet hatten.
Höchststand der Arbeitslosigkeit im Juli erreicht
Der verschärfte Lockdown wurde erst am 16. Dezember wirksam. Im Juli hatte die Arbeitslosigkeit in Hamburg ihren coronabedingten Höchststand erreicht. Erstmals seit mehr als 15 Jahren waren mehr als 90 000 Männer und Frauen ohne Job. Die Arbeitslosenquote hatte bei 8,5 Prozent gelegen.
Im Jahresdurchschnitt deutliches Plus von Arbeitslosen
Im Jahresdurchschnitt habe die Arbeitsagentur ein deutliches Plus von fast 16 000 Arbeitslosen oder 24,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet, erklärte Agentur-Chef Sönke Fock. Seit Beginn der Corona-Pandemie Mitte März vergangenen Jahres sind bei der Hamburger Arbeitsagentur 26 286 Kurzarbeiter-Anzeigen für 394 187 Beschäftigte eingegangen. Im zweiten Teil-Lockdown im November seien 1335 Anzeigen für 15 512 Beschäftigte hinzugekommen, hieß es. Für Dezember lagen die Daten zur Kurzarbeit noch nicht vor. Die Arbeitsagentur geht aber von weiteren Meldungen der Betriebe aus. Betroffen sind vor allem Einzelhandel, Gastronomie, technische und wirtschaftliche Dienstleister, Kultur, Industrie, Hotellerie, Friseurhandwerk, Logistik sowie Sportvereine und Fitnessstudios.
1,3 Milliarden Euro Kurzarbeitergeld für die Betriebe in Hamburg
Bis Jahresende hat die Hamburger Arbeitsagentur mehr als 1,3 Milliarden Euro an Kurzarbeitergeld an die Betriebe überwiesen.
Die Zahl der angezeigten Kurzarbeit entspreche nicht der tatsächlichen Beschäftigungsminderung, hieß es. Die Firmen könnten
Kurzarbeit je nach Auftragslage flexibel einsetzen. So hätten im Juni vergangenen Jahres zwar 23 900 Betriebe für mehr als 364 000
Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt, aber nur 13 000 von ihnen hätten Kurzarbeitergeld für 160 000 Mitarbeiter beansprucht. «Tatsache ist, dass das Instrument der Kurzarbeit über 100 000 Hamburgerinnen und Hamburgern den Arbeitsplatz gesichert hat», erklärte Fock.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag in Hamburg im Oktober weiterhin über der Marke von einer Million. Im
Jahresvergleich verzeichnete die Hansestadt jedoch einen leichten Rückgang um 2200 oder 0,2 Prozent. In den Monaten Mai, Juni und Juli war die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung unter die Eine-Millionen-Grenze gerutscht. Neueinstellungen gab es vor allem im Gesundheitswesen, der öffentlichen Verwaltung sowie im Bereich Erziehung und Unterricht.
(dpa)
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