11. April 2022 – Stefan Angele
Zahl der Coronapatienten stabil
Zahl der Teststationen geht in Hamburg deutlich zurück
Trotz einer hohen Anzahl von Patienten mit einer Corona-Infektion ist die Belastung der Hamburger Kliniken zurzeit eher moderat. "Wir sind weit entfernt von einer Überlastung der Krankenhäuser und Intensivstationen", sagte der Leiter der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Prof. Stefan Kluge. Am Freitag (11.04.) lagen 92 Covid-19-Patienten im UKE, 15 von ihnen auf Intensivstationen.
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Omikron erzeugt neue Infektionslage
Durch die Omikron-Variante des Virus habe sich die Lage komplett geändert, erklärte Kluge. Es habe fast noch nie so viele Patienten mit einer Sars-CoV-2-Infektion gegeben. Jedoch würden etwa 70 Prozent von ihnen nicht wegen einer Corona-Erkrankung, sondern mit einer Corona-Infektion behandelt. Auch die Sterberate sei nicht so hoch wie während der Delta-Welle vor einem halben Jahr. Die intensivmedizinisch versorgten Patienten im UKE seien im Durchschnitt 61 Jahre alt und hätten überwiegend keinen vollständigen Impfschutz. Die durchschnittliche Liegedauer auf der Intensivstation sei mit der Dominanz der Omikron-Variante gesunken und betrage zurzeit etwa zehn Tage.
Auch in anderen Kliniken entspannt sich Situation
In den Asklepios-Kliniken, die mit sieben Akutkrankenhäusern Hamburgs größter Versorger sind, lagen am vergangenen Dienstag (05.04.) 233 Patienten mit einem positiven Testergebnis. Der Großteil von ihnen (214) wurde auf Normalstationen versorgt, nur 19 lagen auf Intensivstationen. Das seien etwas weniger Patienten als in der Vorwoche, sagte der medizinische Pressesprecher von Asklepios, Franz Jürgen Schell. Bei ungefähr 30 Prozent der Patienten handele es sich um eine Zufallsdiagnose, sie seien nicht wegen Corona in die Klinik gekommen.
Maskenpflicht weiter wichtig
Trotz der nur moderaten Belastung durch Corona-Patienten begrüßte Kluge die andauernde Maskenpflicht in Hamburg. "Wir sind als Krankenhäuser glücklich, wenn die Maskenpflicht beibehalten wird", sagte der Intensivmediziner. Denn von den zahlreichen Infektionen seien auch die Mitarbeiter betroffen. Allein im März waren nach UKE-Angaben 1.400 der mehr als 14.000 Mitarbeiter positiv getestet worden. Unterdessen ist die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen am Wochenende wieder leicht gestiegen. Die Gesundheitsbehörde gab die Zahl der Ansteckungen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche am Sonntag (10.04.) mit 1.396,7 an - nach 1.381,1 am Samstag und 1.409,5 vor einer Woche. Die Zahl aller Covid-19-Patienten in Hamburger Kliniken lag am Freitag bei 441. Davon lagen 45 auf Intensivstationen. Innerhalb eines Tages wurden in Hamburg 1.847 neue Infektionen gemeldet - am Samstag waren es 4.143, am Sonntag vor einer Woche 1.549. Damit haben sich seit Ausbruch der Pandemie im Februar 2020 mindestens 483.671 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. 383.100 von ihnen gelten als geheilt. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Coronavirus Gestorbenen stieg um 13 auf 2.437.
Zahl der Teststationen in der Hansestadt sinkt deutlich
Mit der Lockerung der Corona-Maßnahmen nimmt auch die Zahl der Teststationen in Hamburg deutlich ab. Derzeit gebe es in der Hansestadt noch 169 konzessionierte Teststellen sowie 158 medizinische Anbieter, die ohne eine besondere Erlaubnis testen dürfen, sagte ein Sprecher der Gesundheitsbehörde. Das sind fast 20 Prozent weniger als beim Höchststand im Juni vergangenen Jahres mit gut 400 Teststellen. Seit dem Wegfall fast aller Einschränkungen hat der Bedarf an Corona-Tests deutlich abgenommen. So sind diese seit Anfang des Monats nur noch in Schulen sowie für Besucher von Kliniken und medizinischen Versorgungseinrichtungen sowie Pflegeeinrichtungen Pflicht, können aber dort oft vor Ort gemacht werden. Ansonsten gilt nur noch in Clubs und Diskotheken die 2G-plus-Regel, die einen negativen Corona-Test verlangt, sofern man nicht geboostert oder grundimmunisiert und genesen ist. Nach Einschätzung der Gesundheitsbehörde dürfte der Bedarf ein weiteres Mal deutlich sinken, wenn die bislang kostenlosen Bürgertests voraussichtlich Ende Juni auslaufen. Bislang werden die Kosten für diese Tests vom Bund getragen.
Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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