15. August 2022 – Isabell Wüppenhorst

166 ausgesetzte Tiere

Zahl der ausgesetzten Tiere während der Sommerferien gestiegen

Während der Sommerferien setzen viele Menschen ihre Tiere einfach aus. Neben Katzen sind vor allem Kaninchen die Leidtragenden. Viele von ihnen sind Corona-Anschaffungen.

Süßer Hund
Foto von Valeria Boltneva von Pexels

Katzen, Kaninchen und Schildkröten: Mit dem Ende der Sommerferien ist die Anzahl der ausgesetzten Tiere in Hamburg im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Seit Ferienbeginn am 7. Juli wurden bis zum 10. August 166 mutmaßlich ausgesetzte Tiere im Tierheim
Süderstraße aufgenommen, sagte Sven Fraaß, Sprecher des Hamburger Tierschutzvereins (HTV), der Deutschen Presse-Agentur. Im Vorjahr waren es im entsprechenden Zeitraum 146 Tiere. "Teilweise war und ist die Aufnahme einzelner Tierarten aus personellen und logistischen Gründen nur noch eingeschränkt möglich, aktuell droht ein Aufnahmestopp bei Katzen und Kaninchen, da unsere Kapazitäten einfach nahezu erschöpft sind", sagte Fraaß.

Zahl der ausgesetzten Katzen sehr hoch

Unter den ausgesetzten Tieren sind nur acht Hunde. "Das ist ein jahrelanger Trend, da die Chip-Pflicht vieler Bundesländer - auch
Hamburgs - Aussetzungen erschwert", sagte Fraaß. Die Zahl sei aber doch doppelt so hoch wie im Vorjahr, was auf den illegalen Handel, der in Corona-Zeiten boomte, zurückzuführen sein könnte. Die Zahl der Katzen sei mit 73 leider traditionell sehr hoch. "Das liegt sicherlich auch daran, dass Hamburg als bundesweites Schlusslicht noch immer keine Katzenschutzverordnung hat und daher Katzen auch mit Freigang nicht kastriert und nicht gechippt und registriert sein müssen", sagte der Sprecher. Das verursache einerseits unerwünschten Nachwuchs und erschwere andererseits Rückführungen.

Vor allem Kaninchen seien Leidtragende

Neben Katzen seien vor allem Kaninchen Leidtragende der Corona-Anschaffungen und Ferienaussetzungen. Auch hier seien teilweise Jungtiere und gesamte Familien ausgesetzt worden. Bei den Wasserschildkröten und Zuchttauben könnten die Aussetzungen auch weiter zurückliegen, da diese Tiere verwildern können. Ein besonderes Tier sei eine Kettennatter namens Barbara. "Es kommen zwar regelmäßig Schlangen zu uns, aber nicht so oft diese Art", sagte Fraaß. Immerhin 74 Fundtiere wurden von ihren Familien wieder abgeholt, sind also nur versehentlich entlaufen - darunter 31 Hunde, 29 Katzen, elf Vögel und drei Schildkröten.

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(Quelle: dpa)

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