11. Februar 2021 – Sebastian Tegtmeyer
Weitere Corona-Lockerungen im Norden: Familien dürfen bald wieder Zoos besuchen. Auch Gartenbaucenter und Blumenläden sollen am 1. März in Schleswig-Holstein wieder öffnen. Das widerum stößt in Hamburg auf Kritik
Zoos, Wildparks, Gartenbaucenter und Blumenläden sollen in Schleswig-Holstein zum 1. März öffnen. Das kündigte Ministerpräsident Daniel Günther am Donnerstag im Landtag an. Gleiches gelte für bestimmte Sportmöglichkeiten auch innen sowie neben Friseursalons auch für Nagelstudios.
Praktische Fahrschulstunden für berufsspezische Ausbildung sollen Günther zufolge ab 22. Februar möglich sein, analog zu Regelungen in anderen Ländern. Darauf hatte sich die Jamaika-Koalition am Mittwochabend nach der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) verständigt. Der Gesundheitsschutz der Menschen sei weiterhin das Wichtigste, sagte Günther.
Kitas & Schulen ab 22. Februar wieder im regulären Präsenzbetrieb
Generell hatten Bund und Länder am Mittwoch die Verlängerung des Corona-Lockdowns mit geschlossenen Geschäften, Gaststätten und Freizeiteinrichtungen bis 7. März beschlossen. Länder haben aber auch eigene Regelungsmöglichkeiten. So sollen Grundschulen und Kitas in Schleswig-Holstein am 22. Februar in den regulären Präsenzbetrieb zurückkehren. Dies soll einhergehen mit einer erweiterten Teststrategie des Landes. Lehrkräfte und andere an Schulen und in Kitas Beschäftigte sollen sich regelmäßig testen lassen können.
Schleswig-Holstein lag mit Stand Mittwochabend bei 60,2 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Das war im Länderranking der sechste Platz.
Fegebank kritisiert Nachbarländer wegen Lockdown-Lockerung scharf
Nach den angekündigten Lockerungen des Corona-Lockdowns in Schleswig-Holstein und Niedersachsen hat Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) die Landesregierungen in Kiel und Hannover scharf kritisiert. "Ich bin schon einigermaßen erstaunt über das Agieren einiger Landesregierungen in unserer Nachbarschaft", sagte Fegebank nach einer Sondersitzung des Senats am Donnerstag. Alle Länder täten gut daran, die Beschlüsse der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin von Mittwochabend ernstzunehmen. Fegebank warnte vor einem unterschiedlichen Vorgehen: "Dann kommen wir wieder in so eine Art Lockerungskakophonie."
Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bekräftigte, dass Hamburg die Beschlüsse konsequent und ohne Änderungen umsetzen werde. Wegen der Unsicherheit über die Virusvarianten sei jetzt nicht der Zeitpunkt, über Öffnungskonzepte in Deutschland zu beraten.