08. September 2023 – Stefan Angele
Staatsschutz ermittelt
Zugverkehr zwischen Hamburg und Berlin nach Brandanschlägen stark beeinträchtigt
Foto: HamburgNews
Zwischen Hamburg und Berlin sind am Freitagmorgen (08.09.) wegen Vandalismusschäden zahlreiche Fernverkehrszüge ausgefallen. Das teilte die Deutsche Bahn online mit. "ICE-/IC-/EC-Züge Hamburg - Berlin - Erfurt - Süddeutschland fallen zwischen Hamburg und Berlin aus", hieß es in einer Fahrgastinformation.
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Züge werden umgeleitet
Als Alternative verwies die Bahn auf ICE-Züge, die im Stundentakt zwischen Hamburg und Berlin über eine Umleitungsstrecke gelenkt werden. Dadurch seien Verspätungen von etwa 30 Minuten zu erwarten. Aufgrund der zahlreichen Ausfälle sei hier aber mit sehr vollen Zügen zu rechnen. "Die Fernverkehrszüge werden teilweise über Uelzen umgeleitet oder fallen aus", hieß es von der Bahn. Aus der Online-Fahrplanauskunft der DB ging hervor, dass etwa zwei Drittel der ICE-Verbindungen zwischen Hamburg und Berlin aktuell ausfallen. "Als Alternative sind auch Fahrten mit Umstieg in Hannover möglich. Dadurch verlängert sich jeweils die Fahrtzeit", sagte ein DB-Sprecher. Eine Wiederaufnahme des Verkehrs zwischen Hamburg und Berlin sei voraussichtlich erst im Laufe des Abends wieder möglich.
Auch andere Zugverbindungen betroffen
Von den Vandalismusschäden ebenfalls betroffen waren den Online-Angaben zufolge ICE- und IC-Züge zwischen Hamburg - Rostock - Stralsund (- Ostseebad Binz). Auch hier fielen die Züge aus. Wo und wie die Schäden entstanden sind, ging aus der Fahrgastinformation der Bahn nicht hervor.
Brände in mehreren Stadtteilen in Hamburg
Ein Sprecher der Hamburger Feuerwehr berichtete, dass es in der Nacht zu Freitag (08.09.) in mehreren Stadtteilen zu Bränden in Kabelschächten der Deutschen Bahn gekommen sei. Dabei seien Versorgungsleitungen für Signal- und Kommunikationstechnik betroffen gewesen. Auch ein DB-Sprecher sagte, dass ein Brand "an der Infrastruktur der Deutschen Bahn in Hamburg" die Ausfälle verursacht habe. An drei Orten an Bahnstrecken hatten in der Nacht zu Freitag in der Hansestadt Kabelschächte gebrannt. Die Polizei sucht nun Zeugen. Die Brände wurden zwischen 2.30 Uhr und 3.40 Uhr entdeckt. Man gehe von vorsätzlichen Brandlegungen aus, hieß es. Man gehe von einem politischen Motiv aus.
Bekennerschreiben aufgetaucht
Nach dem Brandanschlag auf die Infrastruktur ist ein Bekennerschreiben auf der linken Plattform Indymedia aufgetaucht. "In der Nacht des 7. September haben wir in Hamburg Verkehrsadern der kapitalistischen Infrastruktur sabotiert", heißt es darin. "Einige Liter Benzin in den Kabelschächten an den Schienen sollten zu möglichst langfristigen Ausfällen oder Einschränkungen beim Transport von zum Beispiel im Zuge neokolonialer Ausbeutung und erdzerstörendem Extraktivismus beschafften Rohstoffen führen." Allerdings bezieht sich das Schreiben vor allem auf den Güterverkehr. Bei der Tat sollte es demnach um Streckenabschnitte gehen, "die nicht für den Personenverkehr genutzt werden". Dennoch war am Mittwoch der Personenverkehr zwischen Berlin und Hamburg stark gestört. Ein Großteil der Fernzüge zwischen den beiden Städten fiel im Tagesverlauf aus. "Das Bekennerschreiben ist uns bekannt und wird selbstverständlich in die Ermittlungen mit einbezogen bzw. ist ja nun bereits Bestandteil davon", teilte die Hamburger Polizei auf Anfrage mit.
Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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