20. April 2023 – Stefan Angele
Alle Abflüge fallen aus
Zweitägiger Streik am Hamburger Airport gestartet
Am Hamburger Flughafen hat in der Nacht zu Donnerstag (20.04.) ein zweitägiger Warnstreik der Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich begonnen. Sämtliche Abflüge für Passagiere wurden nach Angaben des Flughafens gestrichen. Zudem sollen am Donnerstag und Freitag mehr als 80 Ankünfte ausfallen. Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder auch an den Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.
20.04.2023
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Alle Starts abgesagt
Ursprünglich waren für Donnerstag 152 Starts und für Freitag 156 geplant gewesen. Von dem Warnstreik seien rund 80 000 Passagiere betroffen, teilte der Flughafen mit. Der Airport bat die Reisenden, Kontakt zu ihrer Fluggesellschaft aufzunehmen und nicht zum Flughafen zu kommen. ". Der Streik trifft viele Unbeteiligte, die morgen aufgrund des zusätzlichen Bahn-Streiks kaum Alternativen haben", so Janet Niemeyer, Pressesprecherin am Hamburg Airport.
Massive Einschränkungen für Fluggäste
Fluggäste werden gebeten, sich über ihren Flugstatus auf dem Laufenden zu halten und gegebenenfalls Kontakt zu ihrer Airline oder dem Reiseveranstalter aufzunehmen. Aufgrund des Streiks ist am Donnerstag und Freitag zudem kein Vorabend-Check-In möglich. Die Fluggesellschaften Condor und Wizzar haben am Donnerstag insgesamt fünf Abflüge nach Hannover, Bremen und Paderborn verlegt. Die Passagiere wurden mit Bussen dorthin transportiert. Vor allem am Samstag (22.04.) werden durch die Airlines wohl viele ausgefallene Flüge nachgeholt, weshalb mit Umbuchungen das Wochenende und die nachfolgenden Tage zu rechnen ist. Ursprünglich hatten die Fluggesellschaften für Samstag 118 Starts und 114 Landungen am Hamburg Airport geplant. Die Flüge werden stark ausgelastet sein.
Luftfahrtverband verärgert über erneute Streiks
Es ist bereits das vierte Mal in diesem Jahr, dass Verdi den Betrieb am Helmut-Schmidt-Flughafen lahmlegt. "Die andauernde Abfolge von Streiks an verschiedenen Flughäfen in Deutschland hat nichts mehr mit Warnstreiks zu tun. Damit verlässt die Gewerkschaft den jahrzehntelangen Konsens der Sozialpartnerschaft, der bisher für gute Arbeit und wirtschaftliche Prosperität gesorgt hat", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Matthias von Randow.
Noch keine Einigung in Sicht
Verdi fordert höhere Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte. Die Gewerkschaft begründete ihren neuerlichen Aufruf zum Warnstreik damit, dass die Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) am 11. und 12. April zu keiner Lösung geführt hätten. "Wir fordern den BDLS auf, in den Verhandlungen am 27. und 28. April endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen, um weitere Streiks zu vermeiden und den Konflikt noch vor Pfingsten zu beenden", sagte ein Gewerkschaftssprecher.
Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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