13. Oktober 2021 – Stefan Angele

Richtig cool - Nicht

Frauen an der Leine herumgeführt - Shitstorm für J Balvin

Musiker J Balvin
Foto: Ben Houdijk / Shutterstock.com

Gerade männliche Musiker denken ja ganz gerne, dass sie absolut die Coolsten wären und sich eigentlich alles erlauben können. Dachte sich wohl auch der kolumbianische Latino-Megastar J Balvin, der für sein neues Musikvideo gaaaaaanz ganz tief in die Kiste der sexistischen Dummheiten gegriffen hat und jetzt einen ordentlichen Shitstorm an der Backe hat...

Zwei Frauen an der Leine

Im Video zum brandneuen Track "Perra", also Hündin, führt der Musiker zwei leicht bekleidete Damen an einer Hundeleine aus. Ja, da kann man schon ordentlich mit den Augen rollen und sich fragen: Warum? Haben sich inzwischen auch viele seiner Fans, das Netz und jetzt sogar die kolumbianische Regierung gedacht, die den Musiker für diesen Quatsch zur Rede stellen wollen.

Kolumbiens Regierung schaltet sich ein

Das Video ist so daneben, dass sich die kolumbianische Vizepräsidentin Marta Lucía und die Rätin für Frauengleichstellung in Kolumbien, Gheidy Gallo Santos, bezüglich des Songs in einem Brief an die Öffentlichkeit gewandt haben. Konkret kritisieren die Politikerinnen in der Zeitung "El Tiempo" am Dienstag (12.10.), dass Balvin die Frauen in dem Video als Tiere und/oder Sklaven darstellen würde. Zudem würde der Text des Liedes mit seinen sexistischen, rassistischen und frauenfeindlichen Ausdrücken direkt die Rechte der Frauen verletzten.

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Politikerinnen reichen Balvin die Hand

Aber anstatt mit dem Brief auf den Musikern einzuprügeln, bieten die beiden Politikerinnen ihm einen Deal an. Zukünftig wollen sie derartige Texte und Videos gerne unterbinden und fordern Balvin und die gesamte Musikindustrie dazu auf, sich einem Pakt zum Schutz und der Förderung von Frauenrechten sowie der Abschaffung von Gewaltdarstellungen in der Musik einzulassen. Eine direkte Reaktion auf das Angebot steht jedoch noch aus.

Balvin wehrt Kritik ab

Der Musiker sieht die Kritik an sich und seiner immer wieder sexistisch durchdrungenen Musik aber sowieso naturgemäß anders und interpretiert seine Kunst sogar eher als Gleichstellung von Mann und Frau. In einem Interview im September zu dem Song erklärte er, dass Frau ja ebenso Aufreißer wie Männer sein könnten. Eine Frau könnte einen Mann auch "beißen", weil sie genauso sein kann wie der Mann. Er bezeichnete seine Musik als schlichtweg "sexy", mit der er Frauen "in keinster Weise angreifen" würde.

Musik für den Sommer - aber ohne Rassimus und Sexismus

Klar, die Musik von J Balvin macht Lust auf Sommer und Urlaub. Bekommt ihr natürlich auch bei Radio Hamburg, aber zum Glück ganz ohne Sexismus und Rassismus. Hört doch mal in unseren Sommerhits-Stream rein und taucht nochmal ab in den Sommer. Geht am einfachsten mit der Radio Hamburg App oder aber über den Webplayer direkt hier auf der Seite.

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