24. August 2022 – Redaktion Radio Hamburg
Künstliche Intelligent
Vertrag mit dem virtuellen Rapper FN Meka wieder aufgelöst
Künstliche Intelligenzen begleiten uns schon seit vielen Jahren. Siri und Alexa werden alltäglich genutzt. Jetzt ist auch die Musikindustrie auf den Zug aufgesprungen und hat eine künstliche Intelligenz unter Vertrag genommen und zwei Wochen später direkt wieder gekündigt.
Foto: Shutterstock/Allies Interactive
Die Zukunft der Musikindustrie
Der Rapper FN Meka ist eine künstliche Intelligenz, die 2019 von Anthony Martini und Brandon Le auf den Markt gebracht wurde. Seitdem wird er auf Plattformen wie Instagram und TikTok gefeiert.
Capitol Records, bei denen unter anderem Stars wie Katy Perry oder Sam Smith unter Vertrag stehen. hatte sein Auge auf den Rapper FN Meka geworfen. Songs wie "Mookwalkin‘" oder "Florida Water", indem er mit dem Rapper Gunna und dem Youtuber Clix kollaborierte, wurden von der Künstlichen Intelligenz selbst geschrieben und produziert. Das Ganze läuft so ab, dass das Programm auf eine Bibliothek zugreift, in der Schnipsel von Raps hinterlegt sind. Die Musik kann es ebenfalls selbst zusammenstellen, indem es Akkorde zusammensetzt und das Tempo bestimmt. Am Ende wird dann jeder einzelne Baustein zu einem fertigen Song zusammengebaut. Die KI kann übrigens auch Reime erkennen und selbst kreieren.
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Doch keine so gute Idee?
Das Label Capitol Records hatte in der KI wohl eine neue Chance gesehen. Allerdings ist der Rapper doch nicht ganz so beliebt, wie die Social Media Kanäle vermuten lassen. Von Kritikern wurde der Rapper als respektlos und stereotypisch beschrieben, nachdem durch seine Musik und Online-Präsenz deutlich wurde, dass es sich um einen afroamerikanischen Rapper halten soll. In seinem Song "Moonwalkin‘" hat er mehrmals das N-Wort verwendet und auf Twitter ist ein Bild aufgetaucht, in dem er im Gefängnis von einem weißen Polizisten verprügelt wurde. Die Kritik bezog sich vor allem darauf, dass FN Meka rassistische Stereotypen der afroamerikanischen Community verkörpert.
Nach der Kritik entschied sich Capitol Records dazu den Vertrag mit der künstlichen Intelligenz wieder aufzulösen. Sie entschuldigten sich öffentlich für ihre unsensible Entscheidung den Rapper aufzunehmen. Das Geld, das sie in die weitere Planung investieren wollten, spendeten sie dafür an eine gemeinnützige Organisation, die sich für afroamerikanische Jugendliche einsetzt.
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