18. Juni 2025 – Chiara-Lee Haartje

Was machen die Künstler mit uns?

Warum wir bei Konzerten glücklicher sind: Die Kraft der Verbundenheit

Konzerte sind mehr als Musik. Sie sind emotionale Kraftwerke, Orte tiefer Verbundenheit, Glücksverstärker. Und vielleicht lieben wir sie deshalb so sehr: Weil sie uns zeigen, wie schön es ist, gemeinsam zu fühlen.

Festival, Konzert
Foto: Melinda Nagy / Shutterstock

Gänsehaut, Mitsingen, Glücksgefühle – was passiert da eigentlich?

Die ersten Akkorde erklingen, der Vorhang hebt sich, das Licht tanzt über tausende Köpfe – und dann ist er da: der Moment, in dem der Lieblingskünstler die Bühne betritt. Gänsehaut. Jubel. Pure Emotion. Aber warum berühren uns Konzerte so sehr? Warum fühlen wir uns dort oft intensiver, glücklicher – fast wie auf einer anderen Ebene?

Zwischen Dopaminrausch und Gemeinschaftsgefühl

Der wichtigste Schlüssel liegt in unserer Biochemie: Musik, vor allem live erlebt, löst einen messbaren Dopaminrausch aus – also Glückshormone, wie wir sie auch bei Liebe, Schokolade oder Sport erleben. Wenn dann noch unser Lieblingskünstler auf der Bühne steht, potenziert sich dieser Effekt. Wir lieben die Musik – und wir lieben den Menschen, der sie verkörpert.

In der Masse wird dieses Gefühl noch verstärkt: Der Mensch ist ein soziales Wesen, und das Erleben in der Gruppe bringt zusätzliche emotionale Tiefe. Wir tragen ein natürliches Bedürfnis nach Verbundenheit in uns – ein evolutionär gewachsenes Grundbedürfnis. Schon als Säuglinge suchen wir Halt, Nähe, Resonanz. All das finden wir – zumindest für einen Moment – auch auf einem Konzert.

Spiegelneuronen machen Emotionen ansteckend

Wenn wir uns auf Konzerten umsehen, sehen wir oft vor allem eines: glückliche Gesichter. Menschen, die tanzen, lachen, singen. Und dieses Glück ist ansteckend – im wortwörtlichen Sinn. Unsere sogenannten Spiegelneuronen, also Nervenzellen im Gehirn, lassen uns Emotionen anderer nachempfinden. Wenn jemand neben uns lacht oder weint, reagiert unser Gehirn darauf. Deshalb wird das Glück im Konzertsaal so schnell kollektiv.

Mitsingen als Höhepunkt des Wir-Gefühls

Und dann ist da noch dieser eine Moment: Wenn der ganze Saal die Refrains mitsingt. Laut, schief, euphorisch – aber gemeinsam. Dieses gemeinsame Singen setzt nicht nur weitere Glückshormone frei, sondern verbindet auf einer zutiefst menschlichen Ebene. Es ist ein Akt der Zugehörigkeit, der Synchronisation, der emotionalen Verschmelzung mit der Gruppe. Fast wie ein musikalisches Lagerfeuer.

Ein Ort, an dem alles kurz Sinn macht

Konzerte holen uns raus aus dem Alltag. Sie lassen uns vergessen, was gestern war oder morgen kommt. Für ein paar Stunden gibt es nur diesen Moment – diese Töne, diesen Künstler, diese Menge. Das ist selten geworden in einer Welt, die ständig weiterzieht. Umso wertvoller ist es, wenn uns Musik für einen Abend wieder ganz bei uns – und gleichzeitig bei allen anderen – ankommen lässt.

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